MAK

Volltext: Monatszeitschrift III (1900 / Heft 9)

 
Teller aus der königlichen Porzellnnmanufactur in Kopenhagen 
sation erzielt. In Biscuit sind insbesondere figürliche Darstellungen in guter, 
wenn auch manchmal conventioneller Art zu finden. Bei der Erzeugung von 
Vasen und Speiseservicen wird die Wirkung selbstverständlich hauptsächlich 
aus der Farbe und Glasurbehandlung geholt. 
Man kann mit Freude constatiren, dass immer mehr auf einheitliche 
Töne, zarte Farbenabstufungen und leicht stilisirtes Blumenornament als 
auf die im letzten Jahrzehnt so viel verwendeten Arabesken Wert gelegt wird. 
Porcelaine tendre erzielt auch jetzt wieder schöne Wirkungen. Allerdings 
ist die Anwendung dieses Materials auf kleine Luxusgegenstände beschränkt. 
Die grosse Neuheit und der Erfolg der Manufactur in Sevres, den Fach- 
leuten allerdings schon seit einigen Jahren bekannt, ist das Krystallisations- 
verfahren, das jedem einzelnen Gegenstande den Reiz des Künstlerischen gibt. 
Diese Art der Decoration, die nach der Entdeckung in Sevres auch von den 
Kopenhagener Manufacturen und seit kurzem auch von 
der königlichen Porzellanmanufactur in Berlin ausgeführt 
wird, geht auf eine Zufälligkeit zurück. Diese Vasen 
haben als Decor eine Krystallbildung, die den Eindruck 
einer zufälligen Entstehung macht. 
Aus dem Reize der Zufalligkeit, den diese Por- 
zellanvasen mit dem Krystalldecor an sich tragen, ist 
die Wirkung zu erklären: In unserer Zeit der Industrie 
und Marktware, wo jedes schöne und halbwegs neue 
Dessin, jedes merkwürdige, eine nur etwas besondere 
Farbe tragende Muster gleich von allen Concurrenten 
aufgegriffen und in Tausenden von Exemplaren maschi- 
nenmässig erzeugt und in den Welthandel gebracht 
wird, ist jeder Kunstgegenstand, der den deutlichen 
- Stempel der Besonderheit, das Zeichen der menschlichen 
G?" "S d" königlk?" Hand oder einen anderen Beweis individueller Arbeit 
orzellanmanufactur m 
Kopgnhgggn hat, von hohem Werte. 

	        
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