geführt und wie ihm in dieser
knorrigen Technik selbst die zar-
teste Nuancirung des Ausdruckes
in den Kinderköpfchen gelungen,
davon gibt die hier reproducirte
Schlussvignette ein anmuthiges
Beispiel.
Neben derartigen Illustra-
tionen gaben zahlreiche Gelegen-
heitsarbeiten, wie Kalender, Titel-
blätter für Notenhefte, Ein-
ladungs- und Menukarten, Ent-
würfe für Vorsatzpapiere, Wand-
teppiche, Glückwunsch- und
Ansichtskarten dem Künstler
Gelegenheit, sich auf verschie-
denen Gebieten der ins Gewerbe
hinüberspielenden Kunst zu be-
thätigen. Eine eigene Gruppe von
Arbeiten bilden seine Original-
Lithographien. Durch den Grafen
Kalckreuth hiezu angeregt, hat
Hein sich dieser Technik mit
Interesse zugewendet und darin
viel und mit ungewöhnlichem _..
Erfolge gearbeitet. Aus dem ein-
fachsten Naturmotiv intime Reize
hervorzuholen, gelang ihm in vor-
trefflicher Weise. In den litho- .
graPhi-Sßhen MaPPen, Wekihe als Franz mm, Studie zum Bild „Sommernachw
erste Publication dieser Art der
Karlsruher Verein für Originalradirung herausgegeben hat, stammten die
Beiträge Wunderblume, Lilie und Nixe von seiner Hand. Später folgten
Märchen, Frühlingslied, Cactusblüten, Ballade, Dornröschen und andere.
Unser Tafelbild, „Die Nixe vom Goldfischteich", gehört zu seinen jüngsten
derartigen Schöpfungen, die sich sammt und sonders durch Frische und
Originalität nicht minder auszeichnen, wie durch jene moderne Naivetät, die
nicht aus Unkenntnis der Dinge entspringt, sondern aus kräftigem Darauf-
losgehen, aus unmittelbarem starken Erfassen des Motives.
Der Weg, den I-Iein bisher gegangen, war ihm durch seine Begabung
klar vorgezeichnet und er hat stets die Kraft in sich gefunden, die ihn vor
Abzweigungen bewahrte, die ihn hätten irreführen können. Stets ist er sich
selbst, seinem deutschen Wesen, und der deutschen Heimat treu geblieben.
Hoffen wir, dass uns die Poesie seines Empfindens und die Begeisterung,
mit der er am Werke ist, noch manche treffliche Gabe beschert.
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