Fächer-Deckblätter von Benckiser ä 00., Pforzheim
noch im Theater, noch auf grossen Soireen. Aber dies bestätigt nur, dass
die Kundinnen des Meisters seine Absichten klar erkennen. Denn Lalique
will kein Paradegeschmeide schaffen, das den Reichthum der Trägerin
veranschaulicht, das, gleich einer leuchtenden Folie, ihre Schönheit in
weitem Saale hervorhebt: dadurch, dass er jeden Farbton auf die discreteste
Nuance herabstimmt, dass er zwischen den Materialien, mit denen er
arbeitet, nur künstlerische Wertunterschiede anerkennt, dass er das
Gefunkel des wertvollsten Brillants mit dem matten Glanze etwa des wert-
losen Hornes verbindet, dass er durch unzählige feinsinnige und geistreiche
Details zu wirken strebt, den Effect der Gesammterscheinung absichtlich
meist vermeidet, schafft er - etwelche wirklich untragbare Phantasiestücke
ausgenommen - einen intimen Schmuck, der im engen Kreise getragen
werden und vor allem seine Besitzerin selbst dauernd erfreuen soll, auch zu
Zeiten, da sie ihn nicht am Körper trägt. An die Trägerin freilich stellt
dieser Schmuck allerhand Anforderungen: er verträgt sich nicht mit einer
Kleidung von leuchtender Farbe, sondern erheischt fahle, unbestimmte
Nuancen; er verträgt wohl auch nicht das grelle, unverschleierte Licht, da
der leuchtende Edelstein zu derb aus den zarten, matten Tönen des
Goldes, des Ernails, des Elfenbeins hervorblitzen würde; er verträgt sich
nicht mit jedem Gesicht, jeder Gestalt, jeder Hautfarbe, jeder Haarfarbe;
er verträgt sich vor allen Dingen nicht mit - bescheideneren Cassen!
So umgrenzt Lalique _ wie der Maler und der Bildhauer das Recht hat,
seinen Werken die
eignende Umgebung
zu erheischen, - als
Aristokrat des Kunst-
handwerkes in vor-
nehmer Exclusivität
enge den Kreis seiner
Kundschaft, die Ver-
wendbarkeit seiner
prachtvollen Schö-
pfungen. Darum ist
Gürtelschnalle von BenckiseräCouPforzheim aber eben Sein Ge-