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Volltext: Monatszeitschrift III (1900 / Heft 12)

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mit einem grauen Leben in Wasser, Luft und Baumschlag, das Haferfeld im ersten Wind- 
stoss aufwogend, das grasgrüne wirbelnde Wasser des Mühlbaches - sein Motivenschatz 
ist ungemein reichhaltig. Die Anschauung ist meist originell und die Mache vom Augenblick 
eingegeben, das Treffen der oft aparten, oft aber gerade durch ihre Landläufigkeit an- 
heimelnden Töne sehr geübt. Wie oft wird man dabei an unseren Hörmann erinnert, der, 
als er an diesen Punkt gelangt war, von hinnen musste. Nur wenige Bilder sind im Atelier 
gemalt und auch weit schwächer. Wir müssen darauf verzichten, einzelnes hervorzuheben; 
bei dem ausgezeichneten Arrangement der Ausstellung hat man ohnehin nicht viel zu 
suchen, um die Perlen zu finden. 
EISPIELE KÜNSTLERISCHER SCI-IRIFT." Unter diesem Titel hat 
„ Rudolf v.Larisch, der das Thema der modernen Schrift seit längererZeit mit Erfolg 
bearbeitet, im Wiener Verlage von Anton Schroll ä Comp. ein höchst beachtenswertes 
Werk herausgegeben. Es ist ohne Drucktypen nach den vom Herausgeber mit Quellstift 
geschriebenenOriginalen facsimilirt (bei Adolf Holzhausen) und enthält auf 80 Seiten ausser 
dem Text Schrift-proben von 22 zum Theile sehr hervorragenden Schriftkünstlern unserer 
Zeit. Larisch zieht nicht nur die Silhouette der Buchstaben in Betracht, sondern auch die 
Hintergrundausschnitte zwischen ihnen. Wenn diese, so lautet seine Formel, dem Flächen- 
inhalte der Buchstaben gleich sind, dann erscheinen die Buchstaben gleich weit von ein- 
ander entfernt. Wir glauben übrigensqdass das Ideal in dieser Hinsicht nicht zu erreichen 
ist (und wozu auChP), und in der Druckschrift schon gar nicht. Es sind nur gewisse allzu 
arge Löcher im Buchstabenbande zu stopfen. Was die.mancherlei Versuche mit modernen 
Drucktypenbetrifft, haben sie bisher nichts wirklich Überzeugendes hervorgebracht. Einzelne 
hübsche Varianten, von denen aber höchstens ein gewaltiger Verleger, ein moderner 
Elzevier etwa, eine in Umlauf bringen könnte. In der Schreibschrift allerdings hat die 
Persönlichkeit der Hand ein weites Feld und wo sie sich der Zierschrift nähert, tritt die 
künstlerische Erfindung in ihr Recht. Auch das Capitel von der „brutalen Leserlichkeit" 
hat zwei Seiten. Wir erinnern nur an das seinerzeit viel besprochene Slevogt-Placat 
Rollers. Da es nicht leserlich genug, aber doch interessant war, hielt es die Leute fest, 
wie ein Rebus, und weit länger, als eine leserliche Schrift es gekannt hätte. Im vor- 
liegenden Werke gibt es Schriften, die entschieden nicht bloss unleserlich, sondern schon 
unlesbar sind, wie die FischYschen Hufeisen- und Schraubenmuttergebilde, Auch Jan 
Kotera ist mit seinen weissen Klecksen auf schwarzem Grunde unlesbar. Gewisse 
„Skeletschriften" sind gar zu capriciös, zum Beispiel die von Rudolf Melichar, 
dessen Buchstaben alle wurmig sind. Zu viel Caprice hinkt oder zappelt auch bei 
Marcell Kammerer. Trotz manchen geistreichen Details werden diese Schriften 
hoffentlich keine Nachfolge finden. Sehr gut, vollEinfalle und raumfiillend ist Otto Eckmann, 
auch Paul Bürck hat einzelne gute Einfälle. Bei Walter Crane, dessen Romanismus ja nicht 
anzieht, ist die Übertragung in den Gänsekielcharakter interessant. Ein wahrer Schreib- 
meister ist Olbrich. Da ist alles reiner Federzug, einfach und doch besonders, im Detail 
voll kleiner Bequemlichkeiten und Anpassungen, die ihm die Gelegenheit ergibt. Kühn und 
neu, ein geistreicher Erfinder ist Alfred Roller. Eine seiner Schriften, in dreierlei Anwen- 
dung gegeben, ist eine Art moderner Monumentalschrift, wie wir noch kaum eine gesehen. 
Stellen wir sie uns etwa als Messingeinlage in Stein vor. Er hat auch noch andere Schriften, 
von reinem Federzug, darunter eine so dicht verfilzte, dass man sie für unlesbarer hält 
als sie wirklich ist. Das ist wohl das Non plus ultra an Raumsparkunst. Kolo Moser bringt 
wahre Capriccios von zittrig zusammengeschmiegterBuchstabenschrift,in zweiGradationen, 
deren eine in der Art, wie die Buchstaben ihre Extremitäten in der Nachbarschaß: unter- 
bringen oder auch nach Bedarf fiihlfädenartig einziehen, wie eine I-Iumoreske wirkt. Eine 
Spassschrift ist ferner die von Mucha, die aus lauter Zahnwurzeln oder Steckkämmen 
besteht. Eine elegante moderne Druckschrift, von etwas französischerEmpi-indung, gäbe die
	        
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