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Volltext: Monatszeitschrift III (1900 / Heft 12)

Haarschmuck von R. Lalique, Paris 
 
studium den Ernst lieh, 
gab der Anschluss an fern- 
liegende, urkräftige Kunst- 
ideale, im kleinen Rahmen 
des Geschmeides, eine 
weihevolle Monumen- 
talität: der Anschluss an 
die Formensprache, an die 
tiefen Symbolismen Alt- 
ägyptens, Assyriens, ja 
der wilden Völker unserer 
Zeit, in deren kindlich- 
urwüchsige, mystisch- 
gewaltige Kunstweise sich 
der Meister mit der ganzen 
Tiefe seiner Phantasie 
versenkte. 
Diese Phantasie ar- 
beitete aber nicht mit den 
wesenlosen Begriffen von 
Linie, Form wund Farbe: wie nur ganz wenige auserlesene Grössen der 
Kunstgeschichte schuf Lalique 
von vornherein „im Material" - 
in Gold und Silber, in Elfenbein 
und Horn, in Edelstein und Email. 
Darin lag die ungeheuere, bahn- 
brechende Kraft seines Genies; 
darin ist der Grund zu suchen, 
warum Lalique auch die Gegner 
seiner Richtung so unwiderstehlich 
anzieht, warum seinen phanta- 
stischesten Werken gleichsam die 
Würze des Naturproductes an- 
haftet. 
Zur Erreichung dieser höchsten 
Stufe der Kunst gehörte aber auch 
ein immenses technisches Können. 
Lalique hatte es sich mit unent- 
wegter Energie, mit zähestem 
Fleisse errungen: er hatte sich 
eine unglaubliche Fertigkeit in der 
Behandlung der Metalle erworben, 
hatte die fernliegendsten Materiale 
untersucht, tausendmal erprobt 
 
Kamm von R. Lalique, Paris
	        
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