Zimrnerausstattungen modern-engli-
schen Gepräges die Aufmerksam-
keit: ein vornehmer und anheimeln-
der Speisesaal und ein in der
Gesammtstimmung ungemein behag-
liches Herrenzimmer. Der erstere
Raum weist Vertäfelungen in roth-
gebeiztem, in der Maserung leicht
bronzirtem Rustenholz und bequeme,
gut geformte Lederstühle auf, deren
rothe Farbe aber vielleicht nicht ganz
mit dem rothen Ton des Holzwerkes
zusammenstimmen will. Im Herren-
zimmer erfreut neben der sehr glück-
lichen Gestaltung und Ausschmückung
des in Breche sanguine ausgeführten
Kamins vor allen Dingen die unge-
meine Zweckmässigkeit der Mobiliar-
gruppirung, der gediegenen Wuch-
tigkeit und Schlichtheit der Einzel-
formen und insbesondere der Zwei-
theilung des überaus gelungenen
Beleuchtungskörpers, durch die
sowohl eine allgemeine Decken-
Rudolf Hammel. Schrank, ausgeführt von Hans Pacher beleuchtung als eine Concentrirung
des Lichtes auf das unter dem Luster
aufgestellte Etablissement ermöglicht wird. Reizend wirkt über der Fenster-
wand ein flach modellirter Fries, der in alterthümelnder Zeichnung eine
Ansicht von Alt-Wien zeigt. Weniger glücklich erscheint dagegen der
gipserne Pflanzenschmuck, der die beiden gegenüberliegenden breiten
Wandnischen umsäumt: man möchte ihn mit versteinerten, monumentali-
sirten „Makart-Bouquets" vergleichen.
Das I-Ierrenschlafzimmer der Collectivausstellung, das gute Möbel
im Sheratonstile neben einem ausgezeichneten Messingbett und einer
flott-modernen Wandbespannung vorführt, verdient in seiner Eleganz,
Wohnlichkeit und Zweckmässigkeit ebenso zu den besten aller ausgestellten
Wohnräume gezählt zu werden, wie das Badezimmer und die Damen-
garderobe, die diese Abtheilung der Winterausstellung abschliessen.
Der Nordtract des ersten Stockes enthält neben dem bereits erwähnten
Schönthalefschen Rococoschlafzimmer und einem Raume, in dem die
Erzeugnisse der Laibacher Kunstwebeanstalt vereinigt sind, sechs voll-
ständig ausgestattete Interieurs. Das erste von S. Oppenheim, nach Entwürfen
der beiden hochbegabten Schüler der Kunstgewerbeschule des Oster-
reichischen Museums, E. Puchinger und O. Prutscher, ausgeführt, bezeugt