fordert. Sodann sollte
man auch niemals ver-
gessen - und die Pariser
Weltausstellung hat uns
das ja zu unserer Über-
raschung vor Augen
geführt - wie selten noch
wirklich ausgereifte mo-
derne kunstgewerbliche
Arbeiten geschaffen wer-
den; man sollte stets
bedenken, mit wie viel
Schwiefigkgiten Kamm von A. S. Hauptmann 8: Co.
Künstler zu kämpfen
haben, die das sichere Mutterland der altgewohnten Kunstübung verlassen
und nun als kühne Pioniere erst ein neues Land sich erobern müssen. Wir
werden dann milder manche Irrthümer und Fehltritte beurtheilen, von denen
ja kein muthiger Entdecker frei gewesen ist.
Eckmanns bahnbrechende Thätigkeit auf dem Gebiete der Tapeten-
industrie ist schon im 2. Hefte des vorigen Jahrganges unserer Zeitschrift
gewürdigt worden. Die neuen Tapeten, ebenfalls von der bewährten Firma
H. Engelhardt in Mannheim in vorzüglichster
Qualität ausgeführt, fordern einen Vergleich
mit den damals besprochenen Arbeiten heraus.
Ein Fortschritt zeigt sich zunächst darin, dass
neben den für Eckmann so charakteristischen
gedämpften Farben auch kräftigere Töne er-
scheinen. Die Muster dagegen zeigen nicht die
geschlossene Einheit, wie seine vorigjährigen
Tapeten. Dort begegneten uns durchgängig
massvoll stilisirte Blumen- und Blattmotive,
in denen noch der zarte Reiz ihrer Natur-
vorbilder weiterlebte. Freilich wirkten diese
Pflanzenmotive vielfach stark persönlich, sie
traten aus der Reserve heraus, die man der
Tapete meistens als bescheidenem Hinter-
grunde für Möbel und Bilder anzuweisen
pflegt. Vielleicht mögen ähnliche Gründe den
Künstler bewogen haben, seine Naturvorbilder
stärker zu stilisiren und ihnen dadurch den
immerhin anspruchsvollen Charakter zu
nehmen, den sie in ihrer ornamentalen Umbil-
dung auf den früheren Tapeten besitzen. Mit Rudolf Hammeh Schreibfaul;uil'
dieser weiteren Entfernung des Ornamentes au5ggfüh11 von Hans Fache,-
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