Otto Eckmann, Knüpfteppich, ausgeführt von den Vereinigten Smyrnaleppich-Fabrikzn
musikalischen Attributen (Streich- und Blasinstrumente) ist - ein hübscher Einfall - vor
dem Denkmal ins Gras niedergelegt, nämlich auf zwei steinerne Rundplatten, die aus dem
Rasen hervorwachsen. Der zweite Preis fiel Franz Vogl zu, dem Urheber des Raimund-
Denkmals. Bei ihm ist die Plastik die Hauptsache und die Architektur, ein Sockelwürfel
mit etwas modernisirtem Detail, sogar zu schwach. Die Figuren sind genremässig sorg-
fältig durchgeführt, aber lange nicht so ungezwungen, wie bei Seifert. Die Gruppe sieht
vielmehr zu anekdotisch erzählend aus. Den dritten Preis erhielt A. Bassler für einen
ungemein complicirten Sockelbau mit allerlei eingewachsenen Lyras, Schwänen und
Piedestalen und noch mehr herauswachsenden Figuren. Oben spriessen etliche schwache
Putti und zwischen ihnen die grossen Halbfiguren der Componisten aus dem Stein heraus,
vorne regt sich auf halbrundem Ausbau ein hübsches Tanzpärchen, wobei die Dame ihr
Bonquet den Gefeierten hinaufreicht. Ein unklares Zuviel mit tilgnerisirendem Einschlag.
Unter den übrigen 48 Entwürfen finden sich mancherlei Varianten dieser Motive, auch
mit tanzenden Paaren und orchester- oder ballmässigen Reliefs. Elemente der Bieder-
maierzeit sind mitunter nicht übel verwendet, zum Beispiel an einem spätempirehaften
Obelisk, vder zwischen tanzlustigen Paaren aufsteigt. Es kommt sogar eine ganze Altwiener
Laube vör, in der getanzt wird, und einmal schlingen drei Mädchen in Falbelröckchen mit
Shawls den Reigen um das Denkmal. Ausgereift und kostengemäss ist von alledem nichts.
ECESSION; Die neunte Ausstellung der Secession bildet für die Kunstfreunde
wieder eine Überraschung. Die einheimischen Künstler halten sich im Hintergrunde,
mit grossen Arbeiten für die Frühjahrsausstellung beschäftigt, aber einige auswärtige