MAK

Volltext: Monatszeitschrift IV (1901 / Heft 1)

Otto Eckmann, Knüpfteppich, ausgeführt von den Vereinigten Smyrnaleppich-Fabrikzn 
 
musikalischen Attributen (Streich- und Blasinstrumente) ist - ein hübscher Einfall - vor 
dem Denkmal ins Gras niedergelegt, nämlich auf zwei steinerne Rundplatten, die aus dem 
Rasen hervorwachsen. Der zweite Preis fiel Franz Vogl zu, dem Urheber des Raimund- 
Denkmals. Bei ihm ist die Plastik die Hauptsache und die Architektur, ein Sockelwürfel 
mit etwas modernisirtem Detail, sogar zu schwach. Die Figuren sind genremässig sorg- 
fältig durchgeführt, aber lange nicht so ungezwungen, wie bei Seifert. Die Gruppe sieht 
vielmehr zu anekdotisch erzählend aus. Den dritten Preis erhielt A. Bassler für einen 
ungemein complicirten Sockelbau mit allerlei eingewachsenen Lyras, Schwänen und 
Piedestalen und noch mehr herauswachsenden Figuren. Oben spriessen etliche schwache 
Putti und zwischen ihnen die grossen Halbfiguren der Componisten aus dem Stein heraus, 
vorne regt sich auf halbrundem Ausbau ein hübsches Tanzpärchen, wobei die Dame ihr 
Bonquet den Gefeierten hinaufreicht. Ein unklares Zuviel mit tilgnerisirendem Einschlag. 
Unter den übrigen 48 Entwürfen finden sich mancherlei Varianten dieser Motive, auch 
mit tanzenden Paaren und orchester- oder ballmässigen Reliefs. Elemente der Bieder- 
maierzeit sind mitunter nicht übel verwendet, zum Beispiel an einem spätempirehaften 
Obelisk, vder zwischen tanzlustigen Paaren aufsteigt. Es kommt sogar eine ganze Altwiener 
Laube vör, in der getanzt wird, und einmal schlingen drei Mädchen in Falbelröckchen mit 
Shawls den Reigen um das Denkmal. Ausgereift und kostengemäss ist von alledem nichts. 
ECESSION; Die neunte Ausstellung der Secession bildet für die Kunstfreunde 
wieder eine Überraschung. Die einheimischen Künstler halten sich im Hintergrunde, 
mit grossen Arbeiten für die Frühjahrsausstellung beschäftigt, aber einige auswärtige
	        
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