bildsamer Stoff betrachtet
werden kann, geradeso zu
entsprechen, wie demThone.
Freilich begibt sich das
Edelmetall durch den Ver-
zicht auf das Treibverfahren,
einer Eigenschaft, die es vor
den meisten Mischmetallen
auszeichnet; aber die Nicht-
anwendung einer specifi-
schen Technik ist sicherlich
noch kein stilistischer Fehler,
zumal, wenn es auf diese
Weise gelingt, zwei Haupt-
merkmale des modernen
Zeitgeistes, einmal dem Stre-
ben unserer raschlebigen
Zeit nach verkürzten techni-
schen Verfahren, dann der
Vorliebe des heutigen Ge- .
Schmackes für das Individu- Schale von der Goldsmiths Silversmiths Company, London
elle in der Kunst, in charak-
teristischer Weise Ausdruck zu verleihen. Zweifellos aber ist, dass man die
Gusstechnik zur Decorirung von Metallgeräth nur da stilistisch unanfechtbar
wird heranziehen dürfen, wo es sich um Gegenstände handelt, die - wie
etwa der prächtige Weinkühler Charpentiers, den unsere Illustration wieder-
gibt - infolge ihres Zweckes nicht eine nur auf dem Wege des Treibens
erreichbare Dünnheit der Wandung und daraus folgende Leichtigkeit bei
gleichzeitiger grosser Zähigkeit erheischen.
Wie die französische Goldschmiedekunst, so charakterisirte sich auf
der Ausstellung auch die französische Emaillirkunst durch unvergleichliche
Virtuosität der Technik und das weitaus überwiegende Vorherrschen der
retrospectiven Richtung. Die meisten der grossen bekannten Emailleure,
die Garnier, Grandhomme,
Gouirand, Hirtz, Meyer,
Muffang u. a. m. arbeiten
im Stile des Limusiner Ma-
leremails, nur ganz spärlich
da und dort einmal moder-
nen Kunstideen folgend. Als
wahrhaft moderne Email-
künstler ersten Ranges wä-
ren wohl nur E. Tourrette
Schale von Hoecker ä Sohn, Amsterdam Ufld Feuillätre zu be-