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Volltext: Monatszeitschrift IV (1901 / Heft 5)

von Velthurns und Schönbrunn auszubilden 
pflegt. Jene Brunnenlaube (Werkmeister: 
Oehm, Lankas und Haller) ist ein acht- 
eckiger Gitterbrunnen, wie sie von Graz 
und Bruck an der Mur her in österreichi- 
schen Landen typisch sind. Die acht Fül- 
lungen sind aus Ranken und Blättern ge- 
bildet, unter denen parallele, leicht ge- 
schwungene Schilfblätter besonders auf- 
fallen. Alles ist naturalistisch gehalten, 
auch die Ranken, an denen die Faserung 
des Holzes verfolgt ist. Oben schliessen 
sich die schwertförmigen Blätter zeltartig, 
mit Blütenbüscheln an den Ecken, und 
obenauf steht als Fahne ein Schmied am 
Ambos. Der Naturalismus der Arbeit er- 
scheint besonders bezeichnend, wenn man 
dagegen ein prachtvollesRococo-Gitterthor 
nach Würzburger Motiven betrachtet. Hier 
gibt das viereckige Stabeisen den Ton an, 
aus dem ganz willkürlich die frisirten 
Blätter des Laubes hervorspriessen, dieses 
freilich auch nicht naturwahr, sondern 
im Sinne des Schnörkels stilistisch ausge- 
bildet. Reger Natursinn spricht auch aus 
anderen dieser Eisenarbeiten, zum Beispiel 
einem modernen Stiegengeländer (Oehm), 
wo sich zwischen dem Laub Schlangen 
ringeln, Eidechsen neugierig umherlugen 
und Schmetterlinge sich auf Blüten setzen. 
Ein halbkreisförmiges Oberlichtgitter mit 
hängenden Blumenglocken, verschiedene 
Beleuchtungskörper, grosse naturgetreue 
Blumen- und Fruchtstücke von lebendiger 
Wirkung sind noch zu erwähnen. Solche 
Blumenstücke hat übrigens auch Lemberg 
(neben seinen Holzsculpturen) ausgestellt 
und als Hauptstück dazu einen trefflichen, 
in Eisen getriebenen Frauenkopf. Die 
Königgrätzer Schule ist jedenfalls eine 
ermuthigende Erscheinung. Sie hat schon 
manchen tüchtigen Kunstschlosser an Prag 
und ans Ausland abgegeben. Die Gemeinde 
selbst interessirt sich für dieses Streben und 
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K. k. Fachschule Lusema, Spitzenbesatz
	        
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