zu sein lernen, deren Ge-
schäfte dieWeltbeh errschen,
und deren Energien einen
Zug ins Genialische auf-
weisen. Allein dem künst-
lerisch begabten Jüngling ist
die Lehre zu arm an Ein-
drücken. In seinen Fingern
zuckt zeichnerische Kraft
und Lust, seine Skizzen sind
deutliche Zeugnisse hohen
Talentes, sie führen ihn weg
vorn Contor in die Royal
Academy School. Dort wird
Lord Leighton Meister und
abgöttisch geliebtes Vorbild
des Kunstjüngers. Die Lehr-
jahre beginnen, sie dauern
lange. Auf London folgt
Paris, dort ist Dagnan-Bou-
veret, der Meister süsser,
trauriger Farbensympho-
nien, Adrian Stokes" Lehrer.
Die Arbeiten aus diesen
Jahren sind theils Genre-,
theils Historienbilder, den
Sujets nach meist aufs Dra-
matische hin zugespitzt. Der
Künstler hat seine Sprache
noch nicht gefunden; doch Marianne Stokes, Die heilige Elisabeth als Kind
merkt man das hohe Talent
und die künftige vorzügliche Qualität in dem beständigen Bemühen, der
Natur um jeden Preis gerecht zu werden, nichts zu fälschen.
In Paris findet Adrian Stokes seine Gattin. Sie heisst Marianne Prein-
delsberger - der Name, in englischer Umgebung ausgesprochen, hat freund-
liche Gewalt - und ist ein Steirer Kind. In Graz hat sie an der Akademie
gelernt und ein gütiges Geschick hat es ihr dann, in jungen Jahren noch,
erlaubt, auf Reisen zu gehen, in den Meisterateliers in München und Paris
viel zu sehen, das Beste zu lernen. Vor gerade hundert Jahren hatte ein
Akademielehrer einen mässigen Betrag gestiftet, mit der Bestimmung, dass
ein Jahrhundert hindurch Zins auf Zins zum Capital gelegt werde, um dann
nach Ablauf des ganzen Zeitraumes dem stärksten Talente an der Akademie
als Preis zur Ausbildung verliehen zu werden. Die Marianne Preindels-
berger - der Name klingt unserem mehr an Litteratur als an Natur