Marianne Stokes, Prima vera
gewöhnten Ohre wie aus einemAnzengruber'schenVolksstücke genommen -
bekommt den Preis und nach einem wenig erfolgreichen Aufenthalte in
München kommt sie nach Paris, und dort wird die Malerehe geschlossen.
Aber deshalb werden die Beiden doch nicht sesshaft, kleben "nicht an der
Scholle. Auf Londoner Tage folgen viele, langausgedehnte Reisen nach
Italien, Spanien, Irland, Holland, in die Heimat nach Steiermark ebenso wie
vielemale ins „Tiroler-Landl", von dessen Schönheit viele Bilder des Ehe-
paares berichten. Jede Reise, jedes Jahr bringt neue Entwicklung.
Adrian Stokes findet in sich den grossen Landschaftsmaler, der er ist.
Die allgemeine Maltechnik konnte er von fremden Meistern erlernen; seine
eigene Natur, die Landschaft, wie er sie sah, durch den Dunstkreis seiner
Persönlichkeit verdeutlicht oder verhüllt darzustellen, musste er durch die
Kunstübung vieler Jahre aus eigener Kraft und aus sich selbst heraus
erlernen. Er hat so die römische Campagna gemalt, im Lichte der unter-
gehenden Sonne, bewohnt von Hirten und Herden, ein harmonisches Bild
der südlichen Natur. So hat er mit vieler Unmittelbarkeit das Meer gemalt,
in schöner Ruhe ebenso wie in wildem Sturme. Er hat es einsam gemalt,
fern von allem Menschlichen, ein Stück steiler Felsenküste, an der sich die
Gewalt der Wogen trotzig bricht; oder auch Schiffe tragend, ein williges