K. k. Kunsxgewerbeschule in Prag, Allgemeine Schule für ornameutales Zeichnen und Malen (Lehrer Karl Masek),
Studie von L. Hirsch
Zuneigung gegen die Porzellanmanufactur, deren Flor er durch seinen Fleiss
und Anwendung seiner Talente merklich emporgebracht hatte, verstatteten
ihm nicht, die Vortheile unterschiedener auswärtiger-Berufungen anzunehmen;
selbst den Ruf des preussischen Monarchen, welcher ihm in dem letzten
Kriegsjahre einen ansehnlichen Gehalt anbieten liess, suchte er abzulehnen.
Dieser muntere Künstler behielt die Heiterkeit und die Gegenwart seines
Geistes bis auf die letzten Augenblicke und ging durch einen Schlagfluss
plötzlich aus dem Leben, ohne selbst in seinen hohen Jahren die geringste
Unbequemlichkeit und Schwachheit des Alters empfunden zu haben."
Es ist nicht der letzte Vorzug des SponseVschen Buches, dass es seinem
Helden in Liebe und Verehrung naht. Lebendig steht Kändlers Persön-
lichkeit vor uns, sie wächst gewaltig in die Höhe. Wir können nur noch
wünschen, dass Sponsel hier weiter arbeitet, uns das Sulkowskfsche und
BrühPsche Service schildert und die kleineren figuralen Typen feststellt,
welche eben auf die anderen Fabriken über-gingen und so unseren Meister
zum Begründer des „europäischen Porzellanstils" machten, mehr als dies
durch seine prächtigen, nur ihm eigenen „Cabinetstücke" geschah.
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