Siesta erschöpft;
alles wohl mit Ab-
sicht flau im Tone,
sehr flott gemacht,
mit einem Anflug
von Ironie. Das
dritte Daxnenwerk
der Myrbach-
Schule ist eine Bil-
derfibel von Alice
Korvin-Müller,
nicht gesucht ma-
lerisch und daher
unfassbar für das
kindliche Auge,
sondern mit gutem
Verständnis rein
flächenhaft behan-
delt, wie es dem
unentwickelten
K. k. Kunstgewerbeschule in Prag, Specialschule für textile Kunst dreidimensionalen
(Professor julius Ambrus), Entwurf von Rudolf Stern: Sehen des Kindes
entspricht. Ener-
gisch, kräftig, derb, nicht ohne Anlehnung an altdeutsche Vorbilder,
aber mit eigenem Temperament und Humor gesehen, sind die sieben
Lasterteufel von Karl F. Bell. Aber auch die Skizzirübungen der Schule
nach dem bewegten Modell, die Ferialstudien in Aquarell und Öl von Schu-
finsky, Hartmann, Ostersetzer, darunter stimmungsvolle Landschaften,
sind höchst achtenswert. Ein starkes Talent ist Heinrich Comploj,
seine Originalalgraphien und das Plakat für die Wiener Mode sind pikante,
technisch vorzügliche Arbeiten. Beschränkt Myrbach im allgemeinen seine
Schüler auf die Pflege der Buchillustration und Lithographie, um deren
Hebung er sich unermüdlich immer neue Verdienste erwirbt, so fördert er
doch auch die Versuche seiner Schüler in Lösung monumentaler Aufgaben.
Schneiders grosser Fries für die Facade eines Verkaufshauses einer Glas-
fabrik ist eine sehr gelungene Arbeit dieser Art, voll kräftiger Züge.
In der Schule Kargers wird das figurale Zeichnen und Malen für alle
Zwecke der Decoration gepflegt, vom einfachen graphischen Schmuck bis
zur malerischen Wanddecoration. Der persönliche Einfluss des Lehrers
erstreckt sich noch auf einen anderen wesentlichen Punkt: auf die Ver-
mittlung des Grundsatzes, alles, auch das Unscheinbarste, mit peinlichster,
treuester Gewissenhaftigkeit auszuarbeiten. Flüchtiges, geniales Hinwerfen
eines Gedankens, ohne ihm auch die entsprechende Formvollendung zu
geben, wird hier nicht geduldet. Sonst aber lässt Karger seinen Schülern