Inachlässigt werden darf.
drucksformen Gewicht ge-
legt. So verwenden die
Fachschulen Herdtles und
Beyers nicht mehr wie
ehedem ihre ganze Kraft
auf analytische Studien
und Aufnahme historisch
bedeutender Vorbilder,
auf Decomposition und
Wiederaufbau im Geiste
bewährter Überlieferung,
obwohl aus pädagogi-
schen Gründen im Hin-
blick auf immer vorhan-
dene praktische Bedürf-
nisse dieser Zweig der
Thätigkeit niemals ver-
Auch neue Stilweisen
lehren sie ihre Schüler
und gehen gleich anderen
auf die Erfordernisse des
modernen Lebens los. Sol-
cher Aufgabe wollen die
Herdtle-Schüler Hruschka
und Richard Müller mit Kunstgewerbeschule des k. k. Österreichischen Museums, Fach-
- schule für Malerei (Professor Fel. Freiherr von Myrbach), Aus
lhren vPn Reschefqlhofer dem Cyclus „Das Leben der Arrnen ist bitterer, als der Reichen
und Seldl ausgeführten Tod", Algraphie von Hermine Ostersetzer
Möbeln für ein Herren-
und ein Schlafzimmer genügen. Nicht alles ist gut daran, die auf die Schlaf-
zimmerrnöbel gelegten Messingstäbe sind störend und unpraktisch, aber
die Clausurarbeiten des eben genannten Hruschka und seiner Collegen
Geisler, Witzmann und Schwarz (Entwürfe für ein Herrenarbeitszimmer
und einen Schneidersalon) können als sehr gelungen bezeichnet werden.
Die Aufnahmen dieser Schule, wie der Beyers, sind wie immer exact und
verständig, aber man sollte durchwegs nur Originalaufnahmen, nie solche
nach Photographien machen lassen. Freie Entwürfe bringt die Abtheilung
Beyers vor allem für Textilien. Das Pflanzenstudium wird emsig nach der
Natur betrieben und die Farbengebung immer mehr entwickelt. Dass der
Lehrer seine umfassenden technischen Kenntnisse den Schülern gewissen-
haft und eindringlich vermittelt, lehren alle diese Entwürfe, es wird nur
das Mögliche angestrebt, dies aber mit Verstand und Geschmack und
Phantasie. Hervorzuheben sind die Arbeiten von Lanik, Machatka, Holub,
Engel, Hillebrand und Fräulein Pleyer.