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Volltext: Monatszeitschrift IV (1901 / Heft 6 und 7)

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EINE IDEALE OFFICIERSWOHNUNG 50 VON 
P. G. KON ODY-LON DON Sie 
IE Ereignisse der beiden letzten Jahre in Südafrika 
haben die Augen der ganzen Welt auf die 
englischen Armeezustände gelenkt und grelles 
Licht auf gewisse Ubelstände geworfen, welche 
die natürliche Folge des vorherrschenden 
Systems sind. Zu diesen gehört vor allen 
Dingen die Schwierigkeit - fast könnte man 
sagen Unmöglichkeit - eines Avancements 
von der Stufe des gemeinen Soldaten in das 
Officierscorps. Im demokratischen England ist 
eben der Officiersberuf von dem des Soldaten 
strenge geschieden und von Alters her eines der Vorrechte der besitzenden 
oder betitelten Classen geblieben. Der Officier muss ein Gentleman sein und 
Privatvermögen besitzen. Seine Besoldung allein versetzt ihn nicht in die 
Lage, seinen nothwendigsten socialen Verpflichtungen nachkommen zu 
können, und diese Verpflichtungen bilden die Grundlage des Corpsgeistes. 
Ihre Verabsäumung würde in den meisten Fällen 
zu erzwungener Resignation führen. 
Wenn man bedenkt, dass die Officiere der eng- 
lischen Armee fast ausschliesslich aus den „Upper 
Ten Thousand" recrutirt sind, aus Männern, die an 
eine kostspielige und luxuriöse Lebensweise gewöhnt 
sind, muss es einen komisch berühren, wenn man 
hört, in welch karger Weise der Staat für den häus- 
lichen Comfort dieser verwöhnten Leute sorgt. Vor 
kurzer Zeit wurde von einem Mitgliede des englischen 
Unterhauses im Laufe einer Debatte die Frage auf- 
geworfen, woraus die vom Staate bewilligte Einrich- 
tung einer Officierswohnung bestehe, undvon Mr. Brod- 
rick auf folgende Weise beantwortet: „Die von der 
Regierung bewilligten und gelieferten Einrichtungs- 
stücke bestehen aus zwei Stühlen, einem Tische, 
einem Schüreisen, einer Kohlenschaufel und einer 
Kohlenzange!" 
Diese Liste dürfte wohl kaum den bescheidensten 
Ansprüchen genügen, und so sieht sich denn der 
Officier gezwungen, die nothwendige Ergänzung aus 
eigenen Mitteln vorzunehmen. Unter den gegenwär- Kuwgewexbeschule des k_k_ 
tigen Verhältnissen dürfte es dabei schwer fallen, der österreichischen Museums. 
modernen Idee gerecht zu werden, dass die Einrich- speciahmlmfi""olmhmmm 
_ _ _ (Professor Hermann Klotz), 
tung einer Wohnung, um stilgerecht zu sein, den „Erinnerung", von j. Wildburger 
 
 
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