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schnell zu verscheu-
chen. S0 muss es auch
um die ideale Woh-
nung bestellt sein. je-
der Raum sei künst-
lerisch vollkommen,
gleichzeitig aber sei
darauf Rücksicht ge-
nommen, dass des Be-
schauers Auge nicht
beleidigt wird, wenn
er von einem Zimmer
in das nächste tritt.
Von welcher Beschaf-
fenheit auch immer der
Einzelplan jedes Zim-
mers sein mag, voll-
ständige Harmonie
muss auch herrschen,
wenn bei offenen
Thüren das Auge von
Raum zu Raum
schweift.
Durchaus englisch
sind die von Harry
Napper entworfenen
Kunslgewerbeschule des k. k. Österreichischen Museums, Atelier der idealen
für das Spitzenzeichnen (Professor j. Hrdlicka), Spixzenkragen, Officiel-Swohnungjund
entworfen von F. Hofmanmnger das ist Wohl das höch-
ste Lob, das man
ihnen spenden kann, da doch alles, was man an modernen Möbeln bewun-
dernswert findet, von England ausgeht. Die moderne französische Möbelkunst
kehrt mehr und mehr zum Louis XV-Stil zurück; die Belgier zwingen das
Holz in Curven und Formen, die mit dem natürlichen Wachsthum in crassem
Widersprüche stehen; in Deutschland und anderen Ländern verziert man
die Möbel so übermässig, dass sie den Charakter von Gebrauchsstücken
verlieren.
In England schafft man Sessel und Tische und Betten, die auf con-
structiver Basis beruhen und sinngerecht sind. Nappers Entwürfe sind
künstlerisch, solid und mit Rücksicht auf Bequemlichkeit construirt. Ver-
zierungen sind mit lobenswerter Enthaltsamkeit angebracht, meist um grosse
Flächen in gefälliger Weise zu brechen. Mit einem Wort, es sind dies
künstlerisch verzierte Gebrauchsstücke und nicht phantastische Ideen, die
einem praktischen Gebrauche gewaltsam und auf widersinnliche Weise