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Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 10)

„Kuge" (Hofadel), 
„Daimyo" (feuda- 
ler Grundadel) und 
„Samurai" (Mili- 
täradel) allein ge- 
führt, später aber 
griff auch der, ,I-Iya- 
kusho" (Bauer) 
und „Shokunin" 
(Handwerker), ja 
selbst der auf der 
niedersten Stufe der 
„ehrlichen" Leute 
stehende „Shonin" 
(Kaufmann) nach 
dem Mon, nach- 
dem sich selbst die 
„Yakusha" (Schau- 
spieler) und die 
„Geisha" (Sänger- 
innen) solche bei- 
gelegt hatten. Daß 
man selbst den Samurai, bekleidet mit dem wappengeschmückten Festkleide „Kami-shimo" 
Göttern und götb („Oben - unten"). Das Wappen zeigt die Figur einer gefüllten Ptlaumenblüte 
von rückwärts gesehen: „Yae-ura-ume" 
lich verehrten Na- 
tionalheroen persönliche Wappenbilder oktroyierte, darf uns bei der großen 
Vorliebe für den Gebrauch dieser Zeichen nicht überraschen. 
Es ist wohl selbstverständlich, daß im Wappenwesen des japanischen 
Volkes bei dessen inniger Liebe zu den Blumen und Blüten ihrer heimat- 
lichen Flora, diese eine ganz hervorragende Rolle spielen. Während bei uns 
im Westen die imponierenden, kraftstrotzenden und stets kampfbereiten 
Figuren des Adlers, des Löwen, des Stieres und so weiter an der Spitze 
der Wappeniiguren stehen und von den hervorragendsten Familien in ihre 
Wappenbilder aufgenommen worden sind, erscheinen auf japanischem Ge- 
biet als erste in den Reihen der Figuren Blüten und Blätter, kleine Vögelchen 
und Schmetterlinge - also die reinste „Damenheraldik". 
Die vornehmsten Wappen sind selbstverständlich jene der kaiserlichen 
Familie, der „Kozoku", das „Kiku" und das „Kiri mon". 
Das „Kiku mon", richtiger „Kiku no hana mon" (Chrysanthemumblüte- 
Wappen) zeigt Abbildung Seite 541. Diese Wappeniigur wird von der 
stilisierten Umrißzeichnung der Gold- oder Wucherblume (Chrysanthemum 
japonicum) gebildet, deren strahlenförmig um die inneren Scheibenblüten 
angeordneten Zungenblüten - sie gehört zur Klasse der Kompositen - 
dem Bild einer strahlenden Sonne sehr ähnlich sehen und deshalb auch 

	        
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