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Volltext: Chemische Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 20

Aluminium und Aluminiumverbindungen. 
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ausgelaugt und sodann auf den Erdboden geworfen, wodurch die Reihe 
weiter Halden und rother Hügel entstanden, die man auf den Bergen, 
welche die Maas umgehen, zerstreut sieht. Die Lauge dieser Menge 
Schiefer lieferte ein jährliches Gesammterträgniss von ungefähr 
1 200 000 Kg. Die Ausbeute betrug also nicht mehr als 1 fa p. 0. des 
angewendeten Schiefers. 
Um diese Zeit (1808) fand man, dass die in den Alaunwerken fort 
geworfene Mutterlauge noch Thonerdesulfat enthielt, welches man durch 
Hinzufügung von Kaliumsulfat leicht in Alaun umwandeln konnte. 
Durch diese Entdeckung wurde der Ertrag verdreifacht; andererseits 
hatte sie die Fabrikation von Alaun aus Thon, Kaolin und dergleichen 
mit Hilfe von Schwefelsäure und Hinzufügung von Krystallisations- 
mitteln im Gefolge. Hierdurch erwuchs den Fabriken an der Maas eine 
solche Concurrenz, dass sie zum grössten Theil den Betrieb einstellen 
mussten. Nur Hr. Louis de Laminne wusste durch Einführung 
eines neuen Processes seine Fabriken nicht nur aufrecht zu erhalten, 
sondern ihnen eine solche Entwickelung zu geben, dass sie heute mehr 
als die doppelte Menge Alaun auf den Markt bringen, als früher die 
18 Fabriken zusammen. Der Process, den man heute zu Ampsin be 
folgt, gründet sich darauf, dass die schweflige Säure in Berührung mit 
Luft und feuchter Thonerde sich in Schwefelsäure umwandelt, die sich 
ihrerseits mit der Thonerde zu Aluminiumsulfat verbindet. Nun be 
sitzen die rbthcn Massen, welche von den alten Alaunwerken als Abfall 
zur Seite geschafft sind, in hohem Grade die Eigenschaft, clie schweflige 
Säure in der erwähnten Weise zu fixiren. Sie enthalten ungefähi 
63 Proc. 
Kieselsäure 
Thonerde 
Eisenoxyd 
±o „ 
13 „ 
Magnesia, Kali etc. 
Andererseits ging bei der Röstung der Zinkblende, die Hr. Laminne 
in seiner Zinkhütte la Croix rouge verarbeitet, eine erhebliche Menge 
schwefliger Säure in die Luft, die so nicht allein verloren war, sondern 
auch auf die Vegetation den verderblichsten Einfluss ausübte. 
Die Röstöfen befinden sich am Fuss der rothen Hügel. Die Röst 
gase werden durch Zugschornsteine an den Abhang des Berges geführt, 
wo sie auf den „Sulfatisirungsflächen“ (plateaux sulfatisants) münden. 
Diese Flächen enthalten ein Netz von zahlreichen horizontalen offenen 
Canälen, die man mit einer mehrere Meter dicken Schicht rother Erde 
bedeckt. Die Canäle sind ungefähr V2 m hoch und 1 m breit und 
haben eine Gesammtlänge von mehr als 4000 m. Die schweflige Säure 
wird so in Berührung mit der Thonorde der Schiefer gebracht, wobei 
sie vollständig absorbirt wird, während die anderen unschädlichen 
Gase durch die poröse Erdschicht entweichen.
	        
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