Zealand Chambers in
Leadenhall Street zu
London, ganz ohne go-
thische Anklänge und
ganz individuell zu ge-
stalten (Abb. S. 331).
Alle Einzelheiten waren
hier geschichtlichen
Vorbildern entnommen,
aber der Aufbau dem
neuenZwecke, der Lage
in enger, lichtarmer
Strasse angepasst.
Zwischen vier kräftigen
Mauerpfeilern springt
die Facade zurück.
Doch wird sie fast in
ihrer ganzen Fläche
durch Fenster geöffnet,
die erkerartig vorge-
wölbt sind und so, ohne
aus der Fluchtlinie vor-
zutreten, doch den
Räumen reichlich Licht
zuführen. Damit war
der Grundgedanke der
w . - modernen Kaufhaus-
Emest George 8: Peto, Wohnhäuser, Collingham Gardens front erfasst,
"i '5 "m1 '4' Lmdo" Auflösung in starke
Mauerpfeiler, zwischen
denen mit Hilfe von Eisen und Glas alles erreichbare Licht den Innenräumen
zugeführt wird. Über dem dritten Geschoss wölbte Shaw eine hohe Voute
vor, die sehr originell von der zurückliegenden Fensterwand zu dem über die
Pfeiler ausladenden kräftigen Kranzgesims überleitet. Über diesem sitzt das
Dachgeschoss mit drei durch Pfeiler getrennten, hübsch decorirten Giebeln.
So einfach die Lösung erscheint, so von allem bisherigen abweichend war sie.
Sie lieferte den Beweis für die vielseitige Verwendbarkeit des neuen Stils,
oder richtiger ein Beispiel dafür, wie die historischen Bauformen von Meister-
hand den modernen Zwecken dienstbar gemacht werden konnten. In der
engen, vom Verkehr durchhasteten Geschäftsstrasse fällt der Bau auf, schon
um seiner malerischen Behandlung willen. Sockel und Hauptportal sind
von grauem Sandstein, zwei kleine Ornamentfriese darüber etwas dunkler,
die Hausthür von grün gebeiztem Holz. Zwischen den rothen Ziegelflächen
sind alle Rahmungen weiss, ebenso die hohe Voute mit den Ornamenten, die in