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die Thür zur linken
einige Stufen hinauf-
führen. Da der Kamin
an der Aussenwand
liegt, konnten daneben
Fenster angeordnet
werden, die dem Kamin-
sitz Tageslicht zuführen,
ebenso dem Oberstüb-
chen. Das letztere öffnet
sich auch nach dem
Speisezimmer hin mit
einem kleinen Fenster.
So kann sich der Haus-
herr in ruhiger after-
dinner Stunde zur Lec-
ture oder zum Genusse
der in Damengesell-
schaftstrengverbotenen
Cigarre zurückziehen
und bleibt doch in Ver-
bindung mit dem um den
Kamin versammelten
Hausgenossen. In der
handwerklich soliden
Ausführung solcher In-
nenausstattungen traf
Shaw zusammen mit
m . w der von Morris geleite-
Henry T. Hare, Volkshibliothek, Bade- und Waschanstalt in tenBewegung-y nur dass
Sho"d"ch' London letzterer noch an der
Gothik festhielt.
Neben Norman Shaw wirkten in ähnlichem Sinne der Schotte ]. j. Ste-
venson, der sich 1872 mit M. Robson, dem Architekten des Londoner
Schulamtes (School Board Office) und des People's Palace, associirt, um eine
Reihe von Volksschulen im Queen Anne-Stil zu bauen. Sie verwenden für
die Flächen das billigste Ziegelmaterial, nur für die Rahmen und Gliederungen
sparsam Sandstein und wissen doch bei dieser billigen Ausführung durch
malerische Gliederung der Baumasse statt nüchterner Schulbauten
ansprechende und wohnliche Schmuckbauten zu gestalten.
So war für den bürgerlichen Wohnhausbau das Streben nach äusserem
Schein überwunden, die unleidliche Manier, das Familienwohnhaus als
Florentiner Palast oder gothisches Schloss zu decoriren. Immermehr suchte
man die kostbare Ausstattung des Innern hinter einer schlichten Ziegel-