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und schwedischen Keramiken hat das Museum zahlreiche erstclassige Stücke erworben,
so von der Fabrik Gustafsberg eine Reihe der schönen, in Sgrafittotechnik blau-weiss oder
gelb-weiss decorirten Arbeiten, eine grosse Vase in bunter Engobemalerei und insbe-
sondere ein Glanzstück der Gustafsberger Ausstellung, die jardiniere mit weissen Hähnen
auf dunkelblauem Grunde. Mehrere ausgezeichnet gemalte Vasen und Teller wurden in
der Ausstellung der königlichen Porzellanfabrik in Kopenhagen erworben, unter diesen
eines der hervorragendsten Glanzstücke der Fabrik auf der Ausstellung, eine Schüssel mit
einer Möve, eine Malerei von seltener Tiefe, feiner Stimmung und zartester Abtönung;
eine Reihe schön geformter Gefässe mit pikant modellirtem und zart bemaltem Blumen-
decor wurde in der Exposition der Rörstrander Fabrik angekauft. Bing 8: Grondahl in
Kopenhagen sind durch zwei vorzüglich modellirte Thieri-iguren und durch Vasen mit
Päte-sur-Päte-Malerei und mit Krystallglasuren sehr glücklich repräsentirt. Von den
eigenartigen Producten der „Norske Billedvaeveri" in Christiania hat das Museum mehrere
in Farbe und Zeichnung gleich gelungene durchbrochene Gobelins angekauft; die bäuerliche
Bildweberei Schwedens, die seit einiger Zeit durch mehrere Gesellschaften wieder in
Blüte gebracht worden ist, ist durch einen originellen, nach einem alten Vorbilde
gearbeiteten Wandbehang, die Stockholmer „Handarbetets Vänner" durch eine sehr aparte
Leinenstickerei vertreten.
In der holländischen Abtheilung der Weltausstellung hat das Museum vornehmlich
Batikdrucke auf Seide und Sammt angekauft, die in der Zusammenstellung der Farben
wie im Dessin ganz vorzüglich sind, dann mehrere der Hotten Delfter Fayencen von Cossa
und schliesslich eine reichhaltige Collection der eigenartigen, feinen, federleichten Por-
zellane von Rozenburg.
England ist durch eine complete Schlafzimmereinrichtung der Bromsgrove Guild,
einige ausgezeichnete Messingluster der gleichen Genossenschaft, mehrere Applications-
Stickereien der Society of Artists und sehr schöne Silbersachen der Liberty Company und
der Guild of l-Iandicraft in London repräsentirt.
An Erzeugnissen des amerikanischen Kunsthandwerkes wären unter den Ankäufen
des Österreichischen Museums die grünen Bostoner Grueby-Fayencen und die vornehmen
elfenbeinfarbenen Rookwood Potterys (Cincinnati) hervorzuheben.
Unter den Erwerbungen von deutschen Arbeiten sind namentlich die schönen Zinn-
sachen von Schmitz in Cöln, sowie ein von Christiansen in Darmstadt entworfener
Knüpfteppich nennenswert.
ERICHTIGÜNG. Auf Seite 252 des laufenden jahrganges von „Kunst und Kunst-
handwerk" soll es bei der Abbildung einer Zeichnung für ein Handtuch heissen:
„nach einem Entwurfe von dem Fachlehrer an der k. k. Webeschule in Mährisch-
Schönberg Franz Stanzel".
ESUCI-I DES MUSEUMS. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat
juni von 2643, die Bibliothek von 884 Personen besucht.