Stentorstimme und sol-
cher Beharrlichkeit,
dass sein Lehrherr
nicht selten mit dem
Stocke sich Nachtruhe
verschaffen musste.
Im Jahre 1870 trat
er bei dem Keramiker
Deck ein, der damals
seinen Weltruf begrün- -
dete. Lachenal, der vor-
wiegend als Maler Ver-
wendung fand, konnte
sich hier bald in grös-
serem Umfange bethä-
tigen, da Deck füf E. Lachenal, Vase, Gres E. Lachenal, Vase, Fayence
Beschickung der Wie-
ner Weltausstellung rüstete. Lachenal erhielt auch von der Ausstellungs-
jury eine Mitarbeiter-Medaille, eine Auszeichnung, die dem Meister heute
noch grosse Freude bereitet. Nach der Ausstellung stellte ihn Deck an die
Spitze der Decorationsateliers seiner Fabrik, die damals vorwiegend in
einem ins Französische übersetzten japanischen Genre arbeitete. Über die
Brücke japanischer Keramiken und Holzschnitte gelangte Lachenal von der
Renaissanceornamentik, die er früher eifrig gepflegt hatte, zum Studium der
lebendigen Natur.
Aber die japanische Naturauffassung war ihm derart in Fleisch und
Blut übergegangen, dass einmal ein kunstverständiger Japaner eine Anzahl
von Naturstudien Lachenals, denen aller bewusster japonismus fernlag, für
Arbeiten eines seiner Landsleute ansah. Lachenal
war und ist auf diesen Irrthum sehr stolz, denn er
ist der Anschauung, dass der occidentalische Künst-
ler nur dann zu einer wahrhaft decorativen Natur-
auffassung gelangen könne, wenn er den Geist der
japanischen Kunst voll und ganz in sich verar-
beitet habe.
Im Jahre x88o machte sich Lachenal, der
kurz vorher geheiratet hatte, selbständig. Er
bezog ein kleines, armseliges Häuschen in Malakoff
bei Paris und töpferte dort mit seiner jungen Frau,
die selber vorzüglich zeichnete, malte und model-
lirte, lustig darauf los: die beiden haben damals
- mehr gearbeitet und gesungen, als gegessen,
erzählt Lachenal. Verkauft wurde herzlich wenig;
E. Lachenal, Vase, am denn so flott Lachenals Arbeiten in Form und