E. Lachenal, Vase, Gres
Decor waren, so unzulänglich waren sie in
der Technik.
Bei Deck war er ja lediglich als De-
corateur thätig gewesen und hatte in die
Fabrication selbst keinerlei Einblick ge-
wonnen; sogar die Herstellung des berühm-
ten „Bleu de Deck", das damals in der
ganzen Welt Furore machte, war ihm genau
ebenso ein Geheimnis geblieben, wie den
Fernstehendsten. S0 musste er sich alle die
vielfältigen technischen und chemischen
Kenntnisse, deren der moderne Keramiker
bedarf, langsam und mühselig auf auto-
didaktischem und empirischem Wege er-
werben. Allmählich aber begann er doch,
sich in Paris einen Namen zu machen durch
allerhand schlicht und edel geformte Vasen,
die mit graziösen Sträussen naturwahr dar-
gestellter Blumen bemalt waren, durch
putzige Spielereien in japanischem Charakter - fayencene I-Iängegefässe für
Blumen, die die ostasiatischen Papierlampions zum Verwechseln imitirten -
durch Zierschüsseln, die auf eigenthümlich schaumigem und flockigem Gold-
grunde pikante Frauenköpfe in zartestem Colorite trugen. In den anregungs-
vollen Kreis der Pariser Künstler
und Kunstkenner aber ward er
eingeführt, als er auf einem
Wandteller in seiner keck hin-
geworfenen Manier Sarah Bern-
hardt porträtirte, mit der
seither herzliche Freundschaft
verbindet.
Nunmehr begann Lachenal
auf technischem Gebiete glän-
zende Erfolge zu erringen; er
fand eine Reihe von Farbtönen,
die zu den schönsten Errungen-
schaften der Keramik zählen,
darunter ein prachtvolles Kobalt-
blau, das sich von der hellsten bis
zur dunkelsten Note nüancirt und
den vielfach vor ihm fruchtlos
angestrebten Vortheil der Farb-
beständigkeit bei Dämmerlicht
und künstlicher Beleuchtung
ihn
E. Lachenal, Kanne, Gres