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Volltext: Monatszeitschrift IV (1901 / Heft 9)

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bislang noch mehr Freude und Ehre als Gewinn eingetragen hat; vom 
frühesten Morgen bis in die Nacht hinein arbeitet der Meister in seiner 
bescheidenen Werkstatt, nur die nebensächlichsten Handlangerdienste 
seinen beiden jugendlichen Söhnen und ein paar Lehrlingen überlassend. 
Denn kein zweites Material der Keramik erfordert in stilistischer Hinsicht 
die eigene Hand des Künstlers, in technischer Beziehung die stete Auf- 
merksamkeit des gewiegten Fachmannes in dem Masse, wie jenes, das 
Lachenal seit einiger Zeit neben der Fayence mit dem glänzendsten Erfolge 
anwendet: das Gres. 
Die Thatsache allein, dass sich der Meister der Fayence, des zarten, 
graziösen Materiales, das soviel Delicatesse in der Behandlung fordert, die 
stilistische Sprache des kräftigen, wuchtigen, nahezu wie ein Naturproduct 
wirkenden Steinzeuges in unvergleichlicher Weise anzueignen verstanden 
hat, kennzeichnet seine Künstlerschaft besser, als es durch Worte geschehen 
könnte. Freilich behauptet Lachenal in seiner launigen Art, dass die pracht- 
volle Schönheit seiner Gres im Grunde gar nicht sein, sondern lediglich des 
Feuers und des Zufalls Verdienst sei. Wer aber den Meister einmal bei der 
Arbeit gesehen, wer die unglaubliche Gewissenhaftigkeit beobachtet hat, mit 
der er das Feuer regulirt, die Glasuren bereitet und aufträgt, der weiss, dass 
ihm Feuer und Zufall nur willfährige Gehilfen sind. 
Die Wiener Ausstellung Lachenals hat mit ihren dreihundert Nummern 
den Meister sowohl in seinen Fayencen als in seinen Gres im ganzen 
Umfange seines Könnens gezeigt. Da waren unter den Fayencen riesige
	        
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