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Das Haus Olbrich konnte am besten eingetheilt werden. Es ist das
Haus eines Junggesellen, eines Künstlers. Hiemit sind die Bedürfnisse ausge-
drückt, ebenso auch die Forderungen, die an den Grundriss gestellt werden.
Olbrich hat folgende Lösung ver-
sucht: Der Eingang führt über Stu-
fen auf eine Piazzetta, hinter der
das Speisezimmer liegt. Links vom
Eingange betritt man die Halle,
den grössten Raum, der auch durch
die Höhe (er geht durch zwei
Stockwerke) frei wirkt. Hier soll
das gesellige Leben des Hauses
vor sich gehen. Anschliessend ist
ein kleines Arbeitszimmer, aus dem
ein zweiter Ausgang ins Freie
führt. Geht man (nicht sehr erfreut)
die steile Holzstiege hinan, so
findet man im ersten Stock _
darmstädtischdeutsch heisst das
noch immer Bel-Etage ä Schlaf-
und Badezimmer, sowie einen
Wohnraum mit Alkoven, der auch
als Fremdenzimmer dienen soll
und noch ein Fremdenzimmer. Das
letzte Stockwerk enthält noch
Frerndexfzirnrner sPWi_e Diener- Ausstellung der Künstlercolonie in Darmstadt, Haus
räume; im Souterrain liegt Küche, Olbrich, Das grosse Fenster im grünen Zimmer
Waschküche, Baderaum für die
Dienerschaft. Diese Skizze zeigt, dass die Lösung noch nicht ganz gelungen
ist. Vor allem gerathen alle Räume zu klein. Dann fehlt ein intimer
Wohnraum, wenn das Haus von wenigen geselligen Menschen bewohnt
wird, denen die hohe Halle bald zu weit erscheint. Denkt man aber an
einen Junggesellen, so vermisst man die Räumlichkeiten, die einer so
vornehmen Behausung für einen Angehörigen dieses Standes entsprechen:
Billardsaal, ein Zimmer für eine Kartenpartie oder Ähnliches. Es darf auch
nicht übersehen werden, dass das Haus keinen einzigen intimen Empfangs-
raum hat. Die Halle ist für zwei Menschen zu weit; der Arbeitsraum durch
den Tisch ausgefüllt und sonst steht - das Speisezimmer ausgenommen -
in jedem Raum ein Bett; wo sollen also intime Gespräche in diesem Hause
stattfinden? Nun ist diese Kritik, wie jede Kritik eines der Darmstädter
Häuser bald genug widerlegt durch die Bemerkung: Das Haus hat ja Herr
Olbrich für sich gebaut; ihm passt es. Was wollen Sie, Herr Recensent?
Nun hier ist eben die Zwitterstellung der Colonie als Wohnort und Colonie
als Ausstellung. S0 müssen sich die Herren allerlei Ausstellungen gefallen
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