Internationale Kunstausslellung zu Dresden, Kunstgewerblicher Elileraum von K. Gross, Dresden
ausstreckend; nur die Gattin hat den Mann, der als erster aufrecht stehend
hineingeht, bis an die düstere Pforte gebracht, und über die schwarze
Schlucht hinüber, die das Leben vom Tode trennt, legt sie dem Geliebten
die Hand auf die Schulter. Der ganze gewaltige Schmerz, der Bartholome
beim Tode seiner geliebten Gattin packte, ist in diesen Gruppen verkörpert.
Trost und Hoffnung sind angedeutet durch die untere Gruppe: der Engel
des Friedens hat die Platte vom Grabe gehoben: da schlummern Mann und
Frau und Kind der grossen Stunde der Auferstehung entgegen, eine tief
ergreifende und erhebende Gruppe. So ist Bartholomes Grabmal Aux morts
nach der seelischen Seite hin ein Meisterwerk ersten Ranges; aber auch
formell ist es nicht minder gross und bedeutend: zu den Gruppen nackter
Menschen, die von so gewaltigen Empfindungen bewegt werden, bildet die
ganz schmucklose monumentale Architektur einen mächtig wirkenden
Gegensatz und dabei ist auch Adolf Hildebrands ästhetische Forderung
erfüllt, dass bei solchen Vereinigungen von Architektur und Plastik die
Architektur als ein Theil der Reliefdarstellung wirken, das Ganze alsdann
aber womöglich eine architektonische Umrahmung erhalten müsse. Diese
fehlt in Paris, in Dresden ist sie da. Daher kommt es auch, dass der