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ganze Kraft gesetzt
hatte. Wer aber in der
diesjährigenDresdener
Kunstausstellung die
umfängliche Samm-
lung von Original-
werken Jean Carries'
gesehen hat, der wird
ihn sicherlich nicht
wiedervergessemMan
verdankt diese Aus-
stellung dem Pariser
Keramiker Herrn Ge-
orges I-Iöntschel, dem
intimen Freunde
des verstorbenen Bild-
hauers, der seine
Werkstatt übernom-
men und eine grosse
Ch. Ashbee, Kamin-Ecke Anzahl VQn Caffiäf
Werken in seinen Be-
sitz gebracht hat. Die Besucher der Dresdener Ausstellung werden es ihm
danken, dass sie Gelegenheit hatten, mit einem so eigenartigen Künstler
Bekanntschaft zu machen. Er hat auch die Erlaubnis gegeben, eine Anzahl
von Werken Jean Carries' den Lesern dieser Zeitschrift in Abbildungen
vorzuführen.
Jean Carries wurde X855 in Lyon geboren; sein Vater war ein
armseliger Schuhmacher. Er starb, als Jean, das zweite von seinen vier
Kindern, kaum sechs Jahre alt war, und wenige Monate darauf verlor Jean
auch die Mutter. Diese muss einen tiefen Eindruck auf den Sohn gemacht
haben; das Gedächtnis an sie ist ihm immer lebendig geblieben, und er hat
von ihr ein tief ergreifendes visionäres Bildnis geschaffen, das er in eigen-
artiger Weise am Sockel seines eigenen Kniestückes, in Bronze angebracht
hat, ganz ähnlich wie Max Klinger an seiner Salome die Köpfe zweier ihrer
Verehrer angebracht hat.
Eine Nonne - die Schwester Callamand - nahm sich des verwaisten
Knaben an und brachte ihn in das Waisenhaus Providence-Denuziere.
Er hat sich nicht wohl dort befunden, sein wildes ungeberdiges Tempera-
ment, sein künstlerisches Genie konnte sich nicht mit der strengen Ordnung
und Regelmässigkeit befreunden, die in einer solchen Anstalt unerlässlich
ist, und auch dem Lernen war er durchaus abgeneigt. Seine Beschützerin
Mutter Callamand - die Superiorin der Schwestern des heiligen Vincent
Paula - war indes fest davon überzeugt, dass Grosses in ihm schlummere,
und ebnete ihm trotz aller Conflicte mit Lehrern und Erziehern immer