suchemvorwärtszustre-
ben. In seinem armseli-
gen Atelier entstanden
eine Reihe Köpfe von
„Enterbten", „Beküm-
merten", „Gescheiter-
ten" (epaves). Carries
schwelgte in grossen
Entwürfen wie Michel-
angelo, dessen Sclaven
und sonstige Werke er
Ch- Ashhße, Fwvreimr oft zum Staunen seiner
Freunde in wenigen Mi-
nuten in kleinen Thonfiguren mit charakteristischer Schärfe aus dem Stegreif
modellirte, um sie dann alsbald in den Thonkasten zu werfen. Mit einem
Freunde zusammen modellirte er auch für das Schloss Meslay le Vidame
ein Giebelrelief: die Zeit entschleiert die Stunden. Aber alles das waren
nur Übergänge. In seinem Innern rang sich etwas ganz anderes empor, als
die gewöhnliche Salonbildhauerei, die alljährlich mit einem Morceau um
Ehrenmedaillen, Staatsankäufe und Aufträge concurrirt. Von allen Einflüssen
der Schule und des Ateliers machte er sich frei, und er schuf sich eine
Kunst aus seinem Innern heraus, die den vollen Stempel seiner Persönlich-
keit an sich trägt. Ausdruck und Materialbehandlung waren ihm dabei
von gleicher Wichtigkeit. Was Carries schafft, geht immer von starker
innerer Anschauung aus. Die Wirklichkeit ist ihm nicht Gegenstand
der Nachahmung, sondern der künstlerischen Deutung. Die Erinnerung
bietet ihm grössere Dienste als das Modell. Seine ganze Persönlichkeit
drängte sich in seine Schöpfungen hinein. Er liebte
seine Werke geradezu, er litt an ihnen, er erregte
sich an ihnen auf bis zur höchsten Freude, zum höchsten
Schrecken und zur tiefsten Niedergeschlagenheit. Die
subjectiv persönliche Auffassung erstreckte sich bis in
die Bildnisse hinein, die er schuf. Von Bildnissen im
eigentlichen Sinne kann man bei ihm gar nicht reden;
schuf er doch selbst solche Werke leichter und erfolg-
reicher aus der Erinnerung als gegenüber dem Modell,
das ihn - so war es bei der Büste jules Bretons - ver-
wirrte und in Verlegenheit setzte. Gewährte ihm dieses
Schaffen von innen heraus die Bürgschaft vollkommener
Harmonie und Abgeschlossenheit der Idee, so legte er
aber auch den grössten Wert auf das Äussere. Vor
„schmutziger Arbeit", das heisst ungenügender Durch-
bildung hatte er einen wahren Abscheu. Mit der breiten
Ch.A m: , _ _
Hänglnii. Wirkung des Ganzen suchte er die vollkommene Durch-