KLEINE NACHRICHTEN S0
ARDINIERE UND GIRANDOLE. Die beiden S. 489 abgebildeten Silbergegen-
Stände sind vom Hofjuwelier Wilhelm Haarstrick in Salzburg entworfen, modellirt und
ausgeführt. Die Jardiniere ist ein Geschenk Seiner k. und k. Hoheit des durchlauchtigsten
Herrn Erzherzogs Ludwig Victor an das Officierscorps des Salzburger I-Iausregimentes
Erzherzog Rainer, die Girandole mit drei weiteren gleichen Stücken ein Geschenk des
Salzburger Comites zur Ehrung des genannten Truppenkörpers an dessen Officierscorps.
Die Jardiniere hat eine Länge von 48 Centimeter, die Girandole eine Höhe von 62 Centi-
meter.
ONCURRENZ-AUSSCI-IREIBEN DER K. K. KUNSTGEWERBE-
SCHULE IN PRAG, IQOO_IQOI. Das k. k. Ministerium für Cultus und
Unterricht gestattete, dass aus den für Stipendien und Unterstützungen an der k. k. Kunst-
gewerbeschule in Prag verfügbaren Mitteln für das Jahr 1900- x90: der Betrag von K goo
zur Preisvertheilung verwendet werde und genehmigte die Ausschreibung folgender drei
Preisaufgaben: I. Entwurf eines Banners oder eines Abzeichens, welches dasselbe ersetzen
könnte, für einen Gesangsverein. II. Entwurf eines Wandschränkchens für eine Haus-
apotheke. III. Entwurf für die Ausschmückung eines Fagadentheiles. Die Concurrenz-
Arbeiten waren von den Zöglingen der Anstalt ausserhalb der Schule ohne jede Einfluss-
nahme von Seite der Lehrer als Hausarbeit zu verfertigen. Für jede Preisaufgabe waren
drei Preise im Betrage von x50, IOO und 50 Kronen angesetzt.
Die Betheiligung war eine sehr rege, und zwar sowohl von Seiten der Zöglinge der
allgemeinen Schule, als auch von jener der Specialschulen. Den ersten Preis erhielten: aus
der I. Concurrenz: jaroslav Filip, Schüler der Specialschule des Professors K. V. Masek;
aus der II. Concurrenz: Karel Petr, Schüler der allgemeinen Schule für Modelliren
(Professor St. Sucharda); III. Concurrenz: Frantisek Soukup, Schüler der Specialschule
des Professors C. Klouöek. Die Abbildungen S. 4907492 stellen die mit dem ersten Preise
in der I. und III. Concurrenz bedachten Entwürfe und
den Entwurf, der in der II. Concurrenz den zweiten
Preis davontrug, dar.
ERLIN. DECORATIVE CHRONIK. I-Iirschwalds
„I-Iohenzollernkaufhaus" erweiterte nach seinem
Umzuge in die neuen Räume seinen Bazarcharakter
und veranstaltet ständig wechselnde Ausstellungen. Das
neue I-Ieim liegt in der Leipzigerstrasse, dern alten, nun
verlassenen Sitze gerade gegenüber. Leider wieder in
einem Mietshaus. Unseren Geschmacksmagazinen geht
es genau so, wie den einzelnen Geschmacksmenschen,
sie leiden unter der Mietshausmisere und Banalität und
kommen nicht dazu, ihren schönen Stücken auch ein
wirklich ebenbürtiges Gehäuse zu bauen. Der Aller-
weltsrnarkt des Hauses Wertheim hat in Messels Werk
einen wundervollen Musterbau zu eigen, der in seinen
Vorderbauten genialer Ausdruck der Zweckästhetik
ist und in seinen neuen Ergänzungsgebäuden mit den
Onyxsäulen und ihrem eingelassenen Plakettenschmuck
die Fähigkeit souveräner Monumentalität und sicherer
Luxuscultur weist. Die Geschäfte aber, die nicht dem
Ajletz, Actstudie Vielzuvielen dienen, müssen sich mit wechselnden Be-