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Volltext: Monatszeitschrift IV (1901 / Heft 12)

r l i. XV Gleich Whistler, stammt 
 auch Joseph Pennel aus Amerika. 
avavssßar-Ä 
Schon in seiner Vaterstadt, dem 
so überaus nüchternen Philadel- 
phia, wusste er in Winkeln und 
Gässchen die interessantesten 
Stoffe, malerische Baracken, ma- 
lerische Luft- und Lichtwirkun- 
gen auszuspüren und geschickt 
wiederzugeben, so dass man ihn 
den Me'ryon von Philadelphia 
nannte. Von den Blättern, die 
er in Europa schuf, sind vor 
allem die sieben Ansichten aus 
London (in Aquatinta) rühmens- 
wert, die den für London so cha- 
rakteristischen Nebel in elas- 
sischer Weise schildern, ganz 
1. L.M. Lauweriks, Holzschnitt besonders  Ansicht von 
Charing Cross. Pennells Neigung zum Ausserge- 
wöhnlichen zeigen die beiden Blätter „Am Thurm von Notre Dame in Paris" 
mit dem Blick auf den Louvre, den Sanct jacobsthurm u. s. w. und „Der 
malerischeste Punkt der Welten". Wenn das Malerische in der Fülle der 
mannigfaltigsten Berge, Strassen, Felder, Wälder, Thürme, Häuser, Stand- 
bilder u. s. w. besteht, hat der Künstler mit der Bezeichnung des Blattes 
Recht. An Pennell schliesst sich Alphons Legros, der aus Dijon stammt und 
über Paris nach London kam, 
ein Künstler von entschiedenem 
Ernst mit voller Abneigung 
gegen Triviales, Glätte und Ober- 
flächlichkeit. Das weibliche Ele- 
ment spielt in seiner Kunst 
keinerlei Rolle; über der land- 
läufigen Schönheit steht ihm die 
charaktervolle I-Iässlichkeit. Seine 
Radirungen „Hütte im Moor" 
und „Die Farm der Abtei" zei- 
gen, wie er den grössten Meister 
der Radirungen, Rembrandt, 
studirt hat, ohne von ihm skla- 
visch abhängig zu werden. Kraft- 
voll und bedeutend in der Stim- 
mung ist der „Tod des Land- . _ 
Streichers" unter dem vom Sturm F. Zwollo, Getriebene Schüssel 
 
j. L. M. Lauweriks, 
Holzschnitt 
 

	        
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