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Volltext: Monatszeitschrift IV (1901 / Heft 12)

Sloop Inn) in seiner blaugrünen Mondscheinstimmung. Auch andere Blätter 
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wie „Die Brücke", „Segeltrocknen", „Das Haus auf dem Hügel" weisen 
gleich grosse Vorzüge in der angegebenen Richtung auf. Die scheinbare 
Selbstverständlichkeit dieser Blätter 
verführte gar manchen Beschauer, 
die grosse Kunst, die in der gewoll- 
ten Einfachheit liegt, zu übersehen. 
Denkt man zurück an die gra- 
phischen Abtheilungen der Ausstel- 
lungen zu Dresden 1897, 189g und 
besonders 1901, so muss man von 
neuem anerkennen, dass es hier im 
Gegensatze zu allen anderen Aus- 
stellungen gelungen ist, auch diese 
Abtheilung auf eine wirklich künst- 
lerische Höhe zu bringen, und es ist 
erfreulich zu melden, dass das kunst- 
sinnige Publicum dies wohl erkennt 
und anerkannt hat, denn hier, wo 
es mit behaglichem Schlendern 
durch die Räume nicht gethan war, 
konnte man Tag für Tag gar 
manchen Besucher sehen, der sich 
dem Einzelstudium der an 600 Blätter 
widmete, und auch sehr zahlreiche 
Verkäufe gerade in dieser Abtheilung 
 
Ch. Lebeau und Frau Baars, Batikirter Bucheinband 
zeugten von der Theilnahrne, welche sie gefunden hat. Wären die graphi- 
schen Ausstellungen aller Orten so vorzüglich ausgewählt, so könnte eine 
Wirkung auf den Geschmack des Publicums und damit auf den der 
Familienblattverleger nicht ausbleiben. 
weitem Felde. 
Leider aber steht das noch in 
ÜNSTLERHAUS. Der Herbst hat das Künstlerhaus mit buntem Leben gefüllt. 
Im ersten Stock haust Professor Franz von Defregger, von dem hier x24 Bilder und 
Studien vereinigt sind. Das Erdgeschoss enthält die Herbstausstellung von 600 Nummern, 
grösstentheils Bilder. Die Defregger-Ausstellung reicht von den Anfängen des Meisters, 
als er noch die kalkgetünchte „Plauzstube" und „Fercherstube" sammt ihren ländlichen 
Insassen bieder abzeichnete und silhouettenhaft mit Wasserfarben anlegte, bis ins 
]ahr 1901. Aus diesem stammt eine grosse Wallfahrt, in der ein harter Drang zu hellerem, 
bunterem Wesen offenkundig wird, und eine Anbetung der Hirten (Eigenthum der Erz- 
herzogin Elisabeth), die in ihrer localfarbigen Schlichtheit an die gemüthlichen Stations- 
bilder eines Kreuzwegs erinnert. Auch in der Berliner Akademie gab es voriges Jahr eine
	        
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