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Full text: Monatszeitschrift V (1902 / Heft 2)

, San Nazaro zu Mailand 
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Betrachten wir die drei Hauptphasen der antiken Kunst, die Riegl 
zuerst klargelegt hat. Zunächst die taktisch-nahsichtige (haptische, hand- 
greifliche, tastbare) Auffassung, für die besonders die Aegypter uns ein Bei- 
spiel sind. Es herrscht die grösste Strenge in der rein sinnlichen Auffassung 
der (vermeintlich objectiven) stofflichen Individualität der Dinge, aber 
alles in der Ebene; es ist, wie wenn wir einen Cylinder oder Halbcylinder, 
um all seinen Theilen in der Darstellung gerecht zu werden, uns abgerollt 
denken. 
In der classischen Zeit der Griechen herrscht die taktisch- (haptisch-) 
optische, normalsichtige Auffassung. „An der Oberfläche der Dinge im 
Kunstwerke werden Tiefenveränderungen (Ausladungen) nicht allein noth- 
gedrungen zugelassen, sondern bereitwillig zugestanden." Ja bei einzelnen 
Bildwerken sehen wir, zum Beispiel in der Muskelbildung, sogar eine 
Steigerung über die Natur hinaus. Aber doch erfährt der geschlossene 
Zusammenhang der Theilflächen niemals eine Unterbrechung; was das 
bedeutet, werden wir sofort noch deutlicher erkennen. 
Man steht nicht wie in der ägyptischen Zeit so zu sagen dicht vor 
jedem Theile, den man darstellen will; man rollt den Cylinder oder Halb- 
cylinder nicht dadurch ab, dass man mit dem Blick gegen ihn gerichtet ihn
	        
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