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Ausstellung in Buffalo, Speisetisch von Kilian Brothers ä Summa, New-York
ausstellungen einbezogen zu haben. Es ist dadurch viel geschehen, um eine
einheimische, industrielle Production nach künstlerischen Principien und
durch individuelle Arbeit zu fördern. Aber nicht genug. Diese Ausstellungen
finden nur einmal im Jahre statt und die „decorative Arts" spielen natur-
gemäss eine secundäre Rolle.
Seit zwei Jahren hat sich nun hier der „National Arts Club" gebildet, der
in seinen Räumen permanente Ausstellungen verschiedener Künste und Ge-
werbe abhält und dessen ausgesprochener Zweck es ist, dem Kunstgewerbe
einen Mittelpunkt zu schaffen, von dem aus es gefördert werden kann, wo sein
Gedeihen und Wachsen beobachtet wird und wo das Publicum einheimische
Production ständig findet. Es ist ein noch schwerer Kampf, aber wir sind
in den letzten fünf Jahren weiter vorgeschritten in der Durchdringung des
Kunstgefühles, sowohl bei den Producenten als den Abnehmern, als in
zwanzig vorhergehenden Jahren.
Dem energischen Vorgehen des „National Arts Club" ist es zu ver-
danken, dass in Buffalo die Kunstgewerbe nicht wie bei früheren ame-
rikanischen Ausstellungen mit Esswaren in Blechbüchsen, Zählmaschinen,
Zinnwaren u. s. w. in einem Raume ausstellen mussten. Allerdings nur
ein kleiner Theil des „Liberal Arts" und „manufacturers building" ward den
„Art manufacturers" eingeräumt, aber es war das Centrum, der Kernpunkt,
der streng abgetheilt war von der Umgebung, durch specielle Eingänge zu
erreichen und dessen Mittelpunkt die prachtvolle in allen Farben der Edel-
steine funkelnde Fontäne der Tiffanys bildete. Auf der kommenden
St. Louiser Weltausstellung wird sich das amerikanische Kunstgewerbe in
noch viel grösserem Masstabe zeigen können, da durch die Intervention