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In ganz merk-
würdigem Contra-
ste nicht nurzu der
fast klösterlichen
Einfachheit des
Missionsstiles im
Möbelfache, son-
dern auch zu der
ganzen Tendenz
des Nutzstiles im
Möbelstil stehen
die Tapeten, und
dies trat auf der
Ausstellung umso
greller hervor, als
die Herren Birge
und Söhne, welche
wohl die grossar-
tigste Tapeten-
fabrik der Staaten
besitzen, ihre Aus-
stellung und auch
Fabricationsräume
Ausstellung in Buffalo, Bücherschrank, von ,.The United crafts", Missionsgebäu-
Eastwood, New-York
de eingerichtet hat-
ten, das sie gemein-
sam mit den Gebrüdern Lamb errichteten, die ihre Glasmalereien und
Kircheneinrichtungen zu einer Kapelle des Gebäudes vereinigt hatten.
Der Gedanke der gemeinsamen Ausstellung war, wie in der Zeit der
Missionäre, Kapelle und Arbeitsräume unter ein Dach zu bringen, auch
Agriculturgeräthe - sehr moderner Machenschaft! - fanden nach dama-
ligem Brauche im Garten Aufstellung. Die Tapetenmuster, welche von
den Birge hergestellt wurden, waren überreich, zum Theile im Rococostil
gehalten, zum Theile eine fast realistische Wiedergabe von Blumen-
feldern, Malven, Mohnblumen u. s. w. darstellend, welche an japanische
und secessionistische Motive anklangen, aber viel überfüllter waren.
Dann wieder sah man mit Rosen oder Flieder bewachsene Gitter und
als Neuestes wurde eine Tapete dort hergestellt, die eine vollständige
Imitation einer eben auf die Leinwand geworfenen Landschaft repräsentixte.
Die groben Leinwandfäden waren imitirt. Zum Theile war die Leinwand
leer, dann kam der hineingepinselte blaue Himmel, in den eine Wald-
landschaft hineinragte. Eine Rolle zeigte höhere Bäume, die andere
niederes Buschwerk und nach Belieben sollen mehrere Bahnen der einen
oder anderen nebeneinander verwendet werden, um Abwechslung zu bringen,