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gebaut ist, steht heutzu-
tage Mr. Edward Hol-
brook, der seit 1870 da-
selbst arbeitet und sich
von einem kleinen Ange-
stellten durch seine ge-
schäftlichen und künst-
lerischen Fähigkeiten
emporgearbeitet hat. Die
originellen Entwürfe für
die letzte Specialität der
Gorhams, die gehämrner-
ten Arbeiten, sind das
Werk des Künstlers
William C. Codman und
seinerSchüler, denn unter
dem genialen Manne ar-
beitet eine ganze Schar
von Jüngern.
Die Centennialausstel-
lung in Philadelphia im
Jahre 1876 hat ebenfalls
die Veranlassung zum
Aufschwung in einer
anderen Branche des
Kunstgewerbes gegeben,
die heutzutage reiche
Früchte trägt. Es ist die
Keramik und Fayence.
schon 1874 {hat sich in Ausstellung in Buffalo. Glasfenster, Religion, von F. S. Lamb
Cincinnati eine Anzahl
Frauen zusammen, um keramische Arbeiten zu decoriren. Man kam über den
Dilettantismus nicht hinaus, denn es fehlte die richtige Inspiration in dem von
der alten Cultur abgeschnittenen Lande. Aber die französischen und japa-
nischen Arbeiten in der Centennialausstellung gaben den Anstoss, dass jene
Frauen mit neuen Ideen an die Arbeit gingen, denen keine Imitation jener
fremden Kunstindustrien zugrunde lag, sondern der Gedanke, dass auch hier
ein heimisches Product entstehen könne, dem der amerikanische Boden und
das amerikanische Talent zur Eigenart verhelfen solle. Die hiesige Thon-
erde eignet sich nämlich ganz besonders zur Töpferei. Schon im Jahre 1877
wurden die ersten Versuche gemacht, verdünnte Farbe direct auf den nassen
Lehmkörper zu appliciren. So gab man der Idee Form, aus der einheimischen
T honerde Gefässe herzustellen, in denen die Farbe vor dem Feuern applicirt
wurde, um diese mit dem Gegenstande zu einer Masse zu gestalten, dann
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