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Geschmaeksunsicherheit. Was damals als zauberhaft empfun-
den wurde, mag heute als Auslluß lnlscher Pathetik und rein
äußerlicher Überladenheit belächelt werden. Die Gegenüberstelr
lung alter und neuer Szenenhilder rührt aber an ein tiefer liegen-
des Problem; es wirft unwillkürlich die Frage auf: Soll man ein
Kunstwerk im Stil seiner Entstehungszeit auf die Bretter stellen
oder soll man es in zeitgenössischer Hülle dem zeitnahen lim-
pfinden anpassen? Die Enkel Richard Wagners haben sich für
die letzte Alternative entschieden; der künstlerische Ernst und
die unbeugsame Konsequenz, mit welcher diese Reiormbestre-
bungcn vor sich gehen, hat heute schon manchen Gegner der
abstrakten Darstellung zu überzeugen vermoeht. Darüber hinaus
hat die abstrnkl-symbolreiche Gestaltung der Operninszene
von Bayreuth aus bereits ihren Einlluß auf andere große Bühnen
wie die Metropolitan Opern, Stuttgart und Hamburg ausgeübt.
Die Bestrebungen verschiedener Opernhäuser, Wieland Wagner
als Gastregisseur zu gewinnen, können als sicheres Zeichen ge-
wertet werden. daß diese hochinteressante Künstlerpersönlich-
keit Aufführungen ins Leben rult, die, wenn auch umstritten,
dem Opernalltag neue Lichter aufzusetzen vermögen, die, in-
dem sie die ausgetretenen Pfade thcnlralischer Routine verschtnii-
hen, Neuland beleuchten.
KUNST
UND
PUBLIKUM
VON JORG
.AMPT.
Es ist üblich, die Beziehungen zwischen Kunst und Publikum
und vor allem umgekehrt als unbefriedigend zu registrieren und
sich damit entweder abzufinden oder aber den Partner geändert
und geläutert zu verlangen. Selten jedenfalls wird ihm das Recht
zu seiner Verhaltensweise zugebilligt. Man urteilt, wie übrigens
auch sonst im öffentlichen Leben, als typische Interesscngruppc.
ohne sich auch nur im geringsten um ein Ganzes und Gemein-
sames zu bemühen, weil ein solches augenblicklich als Modus
vivendi in der Tat auch gar nicht existiert. Wer daher, um wieder
zu Kunst und Publikum zurückzukehren, die heutige Einstel-
lung beider Seiten für begreiflich oder gar für berechtigt hält,
weil er nur so den tieferen Gründen des Konfliktes auf die Spur
kommen zu können glaubt, wird als Narr und Außenseiter ab-
getan.
Untersuchen wir jedoch, selbst auf diese Gefahr hin, Zunächst
einmal die heutige Situation der Kunst. Da gewinnt der Aspekt
des Intercssendenkens und der mangelnden Vorstellung von
einem gemeinschaftlichen Ganzen mehr Gewicht, als es den
Anschein haben mag, zumal wenn man die Kunstentwicklung
der jüngsten Zeit in Betracht zieht. Wenn auch schon seit Be-
ginn des vorigen Jahrhunderts, vielleicht sogar schon früher, der
Künstler auf Grund des Mangels eines geschlossenen gesell-
schaftlichen Wclt- und Menschenbildes immer mehr in Isolie-
rung und Einsamkeit hineingeriet, so ging es ihm doch immer
noch von Cezannc bis Mondrian und weiter, wie etwa bei Rou-
ault, Chagall, Braque, Matissc und bis zu Bazaine und Manes-
sier, also bis über den zweiten Weltkrieg hinaus, um eine mehr
oder minder geschlossene Weltdcutung und damit eben um cin
Bild des Ganzen.
Schon seit 1945 und früher aber setzt daneben eine andere Be-
wegung ein - von einer richtigen Entwicklung läßt sich nicht
mehr sprechen -, für die das Ganze überhaupt nichts mehr be-
deutet, sondern die nur noch Teile im Sinne von experimentell
vielversprechenden Problemen kennt, aus denen es irgendwelche
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