einem männlichen Ty-
pus, ersterer auf häus-
liche Handarbeiten ge-
stimmt, die in Alles
und Jedes hinein-
spielen, letzterer auf
das „Bureau", eine bu-
reaukratische Zeit, wie
sie sich auch in dem
bekannten Arbeitszim-
mer des Kaisers Franz
ausprägt.
Besonders lehr-
reich fiir Interieur- und
Kunstgewerbeleute
waren die Einrichtun-
gen aus den Dreissiger-
und Vierziger-Jahren
des vorigen jahrhun-
derts. Heute sehen wir
auch diese einst arg
missachteten Arbeiten
historischer an und
erkennen ihnen grosse
Verdienste zu. Da war
denn die Einrichtung
des Palais Liechten-
stein (1836-46) förm-
lich sensationell. Man
bewunderte vor allem
die superlativische Ge-
diegenheit aller Hand-
werksleistung, wobei
noch zu berücksichti-
gen war, dass das
Stadtpalais durchaus
von Wiener Kräften,
hauptsächlich unter
Leistlers Leitung, ge-
schaffen ist. Der Stil
ist im ganzen undgros -
sen Rococo, doch mit
grosser Freiheit ver-
wendet. Dies wurde
einst als „stillos" be-
zeichnet,heute erkennt
man darin lieber eine
Fähigkeit an, selbst zu
denken, und die alte
Huldigungsgeschenk der Stadx Wien an Erzherzog Rainer
Form durch unsere jetzige Gefiihlsweise neu zu beleben. Der Bibliothekssaal im
ersten Stock, ganz in hellem Eichenholz, ist einfach bewunderungswürdig. Der riesige,
viereckige Büchertisch ist besonders schön verziert. Die Ornamente sind dem Eichenlaub
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