Jardiniäre aus vergoldeten: Silber, ausgeführt von Wilhelm Haarstrick in Salzburg
ARDINIERE AUS VERGOLDETEM SILBER. Die oben abgebildete
jardiniere (Myrthenzweige aus vergoldetem Silber) ist vom Hofjuwelier Wilhelm
I-laarstrick in Salzburg entworfen und ausgeführt. Sie ist ein Geschenk des Grossherzogs
Ferdinand und der Grossherzogin Alice von Toscana zur goldenen Hochzeit des Erzherzogs
Rainer und der Erzherzogin Marie. Die jardiniere hat eine Länge von 29 (Zentimeter.
GRAZ. GOTI-IISCHER TISCH AUS DEM CULTURHISTORISCHEN UND KUNST-
GEWERBE-MUSEUM. Der umfangreichen ethnographischen Sammlung des
Landes Steiermark, deren Krystallisationspunkte eine Reihe altsteirischer Originalwohn-
räume bilden, ist eine allgemeine kunstgewerbliche Mustersammlung mit Arbeiten der
verschiedensten Culturnationen als wertvolle Ergänzung angereiht, die besonders der
pädagogischen Aufgabe des Museums dienen und vom Mittelalter bis zur Gegenwart
Studienmaterial für Schule und Werkstätte darbieten soll.
Unser Museum ist nicht reich an gothischem I-Iausrath. Die steirischen Culturbilder
reichen nur bis zur Mitte des XVI. Jahrhunderts zurück, von welchen selbst die bäuerlichen
getäfelten Stuben dieser Zeit, nur sehr schwache Anklänge an die vorgegangene gothische
Epoche enthaltend, schon den Charakter der Frührenaissance tragen. Einen gothischen
Wohnraum in Steiermark auszuforschen, ist mir nicht gelungen. Das mittelalterliche Kunst-
schaffen der Steiermark konnte daher in unserem Museum nur auf kirchlichem Gebiete
anziehend dargestellt werden. Was das Museum auf profanem Gebiete von gothischen
Holzarbeiten enthält, musste von auswärts erworben werden. Dennoch enthält diese
Abtheilung wertvolle, tüchtige Stücke. Da möchte ich hervorheben einen ziemlich gut
erhaltenen rheinischen Stollenschrank aus Eichenholz mit geschnitzten Masswerkfüllungen
und seitlich angebrachtem Rollwerkomament, eine Bettstatt mit Baldachin aus Zirben-
holz mit reicher Flachschnitzerei, einen Wandschrank aus Zirbenholz mit giebelförmigem
Abschluss und Flachschnitzerei,verschiedene Truhen mit geschnitzten Masswerkfillungen,
einige Sitzrnöbel und eine stattliche Reihe gothischer Holzfragmente: Schrankfüllungen,
Vorderblätter von Truhen, geschnitzte Plafnndfüllungen und geschnitzte Leisten aller Art,
welche zum Theile noch mit der ursprünglichen Bemalung versehen sind.
Diese Gruppe sowohl, wie alle übrigen zahlreichen Sammlungsabtheilungen des
culturhistorischen und Kunstgewerbe-Museums zweckentsprechend zu vermehren und
abzurunden, ist unausgesetzt das Bestreben der Musealleitung. Wenn nun auch die Geld-
mittel hiefir als recht bescheidene bezeichnet werden müssen und gerade jetzt das gegen-