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Volltext: Monatszeitschrift V (1902 / Heft 3)

Marrnorfries mit Theatermasken 
 
Auch der ANTIKENSAMMLUNG im engeren Sinne des Wortes ist durch das Legat 
des Dr. J. C. Samson erheblicher Gewinn zutheil geworden. Der kleine Kopf eines lächeln- 
den Satyrs aus Alexandria, meisterhaft aus Serpentin gearbeitet, ist ein köstliches Stück, 
vortrefflich auch ein Rhyton in Form eines Stierkopfes aus einem Grabe in Volterra, ohne 
Zweifel die Nachbildung eines toreutischen Werkes in Thon, deshalb wohl ursprünglich 
vergoldet. An seinem I-lalse ist ein Relief, die Figur eines Eros mit einem Delphine ange- 
bracht. Ferner wären hervorzuheben: zwei Frauenfiguren aus Tanagra, ein attischer 
Aryballos mit einem anmuthigen Bilde in rother Farbe, Artemis als kleines Mädchen auf 
einem von einem Rehe gezogenen Kinderwägelchen; eine römische Lampe aus Beirut mit 
kämpfenden Gladiatoren, deren Namen, Tyrins und Columbus, beigeschrieben sind u. a. 
Kostbar schon ihrer Ringfassungen wegen sind vier geschnittene Steine: ein Carneol mit 
der Biene, dem Wappen von Ephesos, gefunden in Syra, in schwerem antiken Goldringe, 
ein anderer Carneol aus Beirut mit dem Bilde der ephesischen Artemis in modernem 
Goldringe, für die ein Ring der Sammlung Piombino das Vorbild war, ein Onyx mit einem 
Sapphokopfe, auf der Insel Lesbos gefunden, in moderner, dem berühmten Eisenringe Ben- 
venuto Cellinis nachgebildeter Fassung und ein Bergkrystall mit dem Bildnisse der Sabina, 
auf Naxos ausgegraben, gleichfalls in moderner Fassung, mit Rubinen, Rauten und Email. 
Unter den angekauften Stücken behaup- 
tet ein in Athen gefundener bronzener Stand- 
spiegel den ersten Rang. Seine kreisrunde 
Scheibe ruht auf dem Kopfe einer reizvollen, 
mit dem dorischen Chiton bekleideten Frauen- 
gestalt, die von zwei Eroten umschwebt ist, 
deren Figuren zugleich die Verbindung mit 
dem Spiegel künstlerisch vermitteln. Höchst 
anmuthig ist ein Stuccofragment aus Rom, 
das ein sich entkleidendes Mädchen darstellt. 
Ferner seien noch genannt: eine attische 
Thonschale mit dem in den Rand componir- 
ten Bilde eines kelternden Satyrs im Stile 
der älteren attischen Schalenmaler, die 
Theatermaske des rasenden Herakles in 
Thon, ein bronzenes Böcklein ausAlexandria, 
Bruchstücke eines marmornen Sarkophag- 
deckels mit Theatermasken, Schauspieler- 
tiguren in Thon u. v. a. 
Was die MÜNZEN- UND MEDAIL- 
LENSAMMLUNG anbelangt, so sind der Heraklesrnaske 
 
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