minutiöseAusfihrungzeich-
net sich Rotys Plaquette auf
den Beginn des neuen Jahr-
hunderts aus, welche als
ofiicielle Erinnerung an die
PariserWeltausstellungaus-
gegeben worden ist; sie
wurde für Seine Majestät in
Gold ausgeprägt.
DIE SAMMLUNG
KUNSTINDUSTRIELLER
GEGENSTÄNDE hat im
Jahre xgox erworben: eine
kleine Anzahl moderner
französischerPlaquettenvon
Roty, Vernon, V. Peter,
Daniel Dupuis, ferner eine
Buchsbaumstatuette, dar-
stellend Kaiserin Maria
Theresia im Herrnelinman-
tel, mit Scepter, zu Üferde;
eine gute, wohl einheimische
Arbeit aus der Zeit, die an
den Riedingerschen Stich
mit derselben Darstellung
anklingt F. Vernon, Medaillen auf die Vermählung des Prinzen Louis
Philippe d'Orleans mit der Erzherzogin Maria Dorotbea
Aus Schloss Laxen-
burg wurde im Tauschwege
übernommen ein hübsches und historisch interessantes Leuchterweibchen vom Anfange
des XVII. Jahrhunderts (vielleicht Nürnberger Arbeit), mit dem Wappen der Stadt Eger
und ehedem im Rathhause dieser Stadt befindlich. Der Leib des niedlichen Figürchens in
charakteristischer Tracht läuft in zwei prächtige Geweihe eines Zehnenders aus.
Zu erwähnen Wäre auch die Ergänzung der im Saale XX befindlichen interessanten
Altargarnituren aus weissem Porzellan durch eine Reihe weiterer Stücke, welche, wie die
früheren, leihweise aus der geistlichen Schatzkammer übernommen wurden. Es handelt
sich dabei um eine Suite von Aposteltiguren, Cruciiixen, Leuchtern, Messkännchen,
Tassen, Waschbecken, Weihrauchkesseln, Glocken, Rahmen zu den Canontafeln u. s. w.,
von denen nur ein Theil bei der Aufstellung der kunstindustriellen Sammlung im kunst-
historischen I-Iofmuseum aus der geistlichen Schatzkammer dorthin entliehen worden war.
Der ganze Altarschmuck ist, wie sich jetzt herausstellt, von dem berühmten
Modelleur J. j. Kändler über Auftrag Friedrich August II. von Sachsen, für dessen
Schwiegermutter Kaiserin Amalia ausgeführt worden, kam jedoch erst i7 50 als Geschenk
an Kaiserin Maria Theresia.
Unter dem Zuwachse der GEMÄLDEGALERIE DES ALLERHÖCHSTEN KAISER-
I-IAUSES an älteren Bildern ist sowohl in Bezug auf die dargestellte Person, als in costüm-
geschichtlicher Beziehung von besonderem Interesse das Porträt des Stifters der
Ambraser-Sammlung Erzherzogs Ferdinand von Tirol in jugendlichem Alter (etwa zwan-
zigjährig), gemalt von seinem I-Iofmaler Jacob Seissenegger (r5o5-x567). Das Bild wurde
im Kunsthandel zu Venedig erworben und wies starke, doch ohne Schwierigkeit zu
entfernende Übermalungen auf.
Von neueren Gemälden sind vor allem zu den bereits im Berichte für xgoo erwähnten
Bildern von A. von Pettenkofen zwei weitere, aus Wiener Privatbesitz erworbene Gemälde