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Volltext: Monatszeitschrift V (1902 / Heft 3)

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dieses Meisters zu nennen: ein kleines Ölbild 
„Ochsenwagen" und ein stimmungsvolles 
Aquarell „Stuben-Interieur". Infolge dieser 
Acquisitionen erscheint nunmehr Pettenkofen 
in der kaiserlichen Galerie durch fünf Werke 
aus verschiedenen Perioden seines Schaffens 
gut vertreten. Ein Bildchen von Gualbert Raffalt 
(Interieur eines Hofes in Weissenkirchen), 
sowie ein charakteristisches Ölbild von 
Alexander Calame (Partie am Genfersee) 
gelangten als Widmungen Seiner Durchlaucht 
des regierenden Fürsten von und zu Liechten- 
stein an die Galerie. Eine italienische Land- 
schaft von Salomon Corrodi wurde aus dem 
Nachlasse Wilhelm Stohls von dessen Enkelin 
Baronin Doblhoii gewidmet. Durch Legat des 
Gesandten Freiherrn von Mayer-Gravenegg 
kamen an die Galerie die Porträts der Eltern 
des Legatars, gemalt von Leopold Kupel- 
wieser und von Gerard. Anzuführen sind auch 
noch ein Ölgemälde „Aus einem alten Parke" 
von Hugo Darnaut und das Ölbild „Am Meere" 
von Ludwig Hans Fischer. Wohl das interes- 
santeste Stück unter den Erwerbungen des 
Jahres xgoi ist ein kleines Bild „Kaiser Max 
auf der Martinswand" von Moriz von Schwind. 
Die kaiserliche Galerie besass bisher neben 
dem Cyclus „die schöne Melusine" und dem 
Carton „Diana auf der Jagd" kein Ölgemälde 
des Meisters. Nunmehr ist sie durch dieses 
Bild in den Besitz eines solchen, dazu auch 
gegenständlich fesselnden und der besten Zeit 
Schwinds angehörenden Werkes gelangt. Das 
Bild ist auf Holz gemalt, 59']: Centimeter hoch 
und 43']. Centimeter breit, und von beson- 
derem Farbenreize namentlich in der land- 
schaftlichen Partie des Hintergrundes. In der 
bisherigen Literatur über Schwind ist es nicht 
bekannt; Führich erwähnt allerdings ein denselben Gegenstand behandelndes Aquarell, 
welches seither in den Besitz der Akademie der bildenden Künste in Wien übergegangen 
ist und fast die gleiche Composition aufweist. Soweit die Provenienz des aus Privatbesitz 
in Tirol erworbenen Gemäldes zurückverfolgt werden konnte, befand es sich in den x85o er 
jahren im Besitze des Feldmarschallieutenants Georg Eberle. 
Für das KUPFERSTICI-ICABINET DER HOFBIBLIOTHEK muss sowohl nach 
Umfang wie nach Inhalt als wichtigster Zuwachs die Porträtsammlung der General- 
intendanz der Hoftheater bezeichnet werden, welche im abgelaufenen Jahre der Hof- 
bibliothek einverleibt wurde. 
Das Resultat eines ebenso energischen als planvollen und sachkundigen Sammelns, 
beläuft sich diese von Hofrath Dr. Wlassack angelegte und zum Theile sorgfältig katalogisirte 
Collection in ihren beiden Abtheilungen von Kunstdrucken und von Photographien auf 
etwa 20.000 Nummern. Mit ihren zehn das ganze Gebiet des Theaterwesens einschlies- 
senden Gruppen stellt sie nicht nur eine beträchtliche Vermehrung der in der Hof- 
jacob Seissenegger, Erzherzog Ferdinand von Tirol
	        
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