Kopfschmuck der mandschurischen Frauen
vergoldet. Das Stück stammt aus einer kleinen Pagode in der Nähe von Mukden in der Mand-
schurei und ist ein Geschenk des österreichischen Staatsangehörigen A. Cattarinich in
Shanghai.
Endlich ist zu erwähnen ein aus sieben Stücken bestehender Kopfschmuck der mand-
schurischen Frauen, der durch Vermittlung der Schwester Antoinette Gräfin Wagensperg
erworben wurde. Er zeigt auf Metallgrundlage die bekannte Technik der aufgelegten
Federn des Eisvogels, ferner kleine Perlen und verschiedene Steine. Dieselben bilden auf
einem Wolkenhintergrunde verschiedene phantastische Thierfiguren; bei jedem Stücke ist
das Hakenkreuz in der einen oder anderen Stellung (rechts- oder links drehend) vertreten.
Der Decor zeichnet sich durch verschiedenartige brillante Nuancen von intensivstem
Grün, Blau und Violett aus.
Von anderen Erwerbungen, welche kunstgewerbliches Interesse bieten, ist einer
kleinen Sammlung peruanischer Alterthümer zu gedenken, vom k. und k. Fregattenarzte
Dr. ]. Krok bei Gelegenheit der Reise S. M. Schiff „Donau" in Callao für das Hofmuseum
erworben. Dieselbe umfasst eine Anzahl jener Gegenstände, welche von den alten Küsten-
bewohnern des Incareiches bekanntgeworden sind. Ausser den Thongefässen, welche Thier-
und Menschenfiguren, Früchte u. s. w. darstellen, interessiren hier namentlich die Stoi-"freste.
Nach den Beigaben zu urtheilen, welche die Gräber enthielten, hatte man es hier mit
einem Volke zu thun, dem die Weberei genau bekannt war. Grosse Verbreitung hatte
bei denselben die Gobelintechnik, welche hier offenbar autochthon war. Die Verzierungs-
motive sind durchwegs dem Thierreiche entnommen; es wurden sonst nur noch Menschen-
f-iguren in stilisirten Formen verwendet. Hiebei wechseln drei Farben (gelbbraun, gelb und
roth) mit der hellen Farbe der Grundstoffe ab; die Figuren sind mit schwarzbrauner Wolle
eingefasst.
Von dem siamesischen Prinzen Damrog erhielt das Hofmuseum eine jener Bronze-
trommeln zum Geschenke, wie sie in dieser Form ausschliesslich in Hinterindien vor-
kommen und hier namentlich in Birma eines hohen Ansehens geniessen. Die Form dieses
Typus ist zierlicher als jene der in den anderen Gebieten Süd-Ostasiens vorkommenden
Typen; die Ornamente schon sehr stark stilisirt. Am Rande der Platte sind an vier
Stellen kleine plastische Froschfiguren angebracht.
Kopfschmuck der mandschurischen Frauen