Schädels, der Nase, der
sprechendeZug des Mundes,
die diskrete Farbe, die sich
auffallend mit grauen Luft-
tönen kühlt, sind anzu-
erkennen. Unter mehreren
Damenbildern des Künstlers
steht noch immer das der
schönen Gräfin von der
Gröben(189x) voran. Es hat
die warme Blankheit von
poliertem Elfenbein, noch
gehoben durch die Montie-
rung in schwarzem Sammt
und anderen brünetten Din-
gen. Unter den jüngsten
Damenporträts wirkt das
Brustbild der Frau von
Gomperz-Bettelheim beson-
ders günstig, weil ein spe-
zifisch malerisches Arran- V
gement, das schon an In-
szenierung erinnert, tadellos
vornehm behandelt ist. Von
Laszlö sieht man eine inter-
essante Reihe von Bildern,
OttoPrütScher,Handspiegel,Kupfer, in denen er teils leitende
ausgeführt von Nikßlaus Sladler und Personen der Öffentlichkeit zu charakterisieren, teils der
Johann 50mm grande dame gerecht zu werden hat. Sein Porträt Papst
Leos XIII. fesselt zunächst die Aufmerksamkeit. Es ist
ganz hell, auf den Eindruck von Weiss gemalt; etwas durchgeistigt Zartes, das sogar
nur einen ganz unschädlich neutralen Hintergrund von hellgraulicher Luft verträgt. Der
Papst sass dem Künstler vierzehnmal, und dieser zeichnete zunächst verschiedene Kreide-
studien, die nicht entsprechen wollten. Eine Bleistiftzeichnung ist das eigentlich beste
Papstporträt, das hiebei erzielt wurde. Dann entschloss er sich zu einer rapiden Augenblicks-
malerei von frischem Wurf, und deren Ergebnis ist das endgiltige Bild. Es ist dann mit
aller Zierlichkeit durchmodelliert und zeigt auch in der Charakteristik, namentlich des für
Porträtisten gefährlichen Lächelns, einen
gewissen Takt. Das Bild war auf der
Pariser Weltausstellung. In der Purpur-
tonart geht dagegen das Porträt des Kar-
dinals Rampolla, das mit seinem mancher-
lei Rot an das berühmte Innocenz-Por-
trät Velazquez' im Palazzo Doria erinnert.
Dieses rot-in-rote Porträt par excellence
bildet allerdings noch eine merkwürdig
gedämpfte Harmonie und wird, auch vom
Nachaltern abgesehen, niemals das „Bril-
lante" des Laszldfschen Effektes gehabt
haben. Auch die Behandlung ist etwas
zu penibel, der Künstler kämpfte mit dem
geistigen Gehalt und politischen Gewicht, A. Ruben, Teekanne, Kupfer, ausgeführt von Karl Wiedsuuck
Otto Prutscher, Standuhr, Kupfer,
ausgeführt von Nikolaus Sradler