von Leyen im Dienste Kaiser
Friedrichs III. gearbeitet. Wahr-
scheinlich hat er sich in Wie-
ner-Neustadt, der Lieblings-
residenz des Kaisers, ständig
niedergelassen und dort auch
einen Weingarten erworben.
Das handgreifliche Ergebnis
seiner langen Tätigkeit be-
steht nun - nachdem ihm
der Grabstein der Kaiserin
Eleonore abgesprochen wor-
den ist - lediglich in dem
. . Abb. .0 um
allem-Es groß-rügen G-ab- Fxvßß
denkm des Kaisers, an
welchem jedoch nur der Hauptteil, die Deckplatte als eigenhändiges
Werk des Meisters betrachtet werden kann, während die Ausführung der
übrigen Teile desselben seiner Werkstätte, beziehungsweise seinem
Nachfolger Michael Dichter zuiiel. Auch die von Moritz Dreger jüngst
dem Meister und seinen Gesellen zugeschriebenen dreizehn interessanten,
aus Holz geschnitzten Heiligentiguren in der Kapelle der Wiener Hofburg,
welche hie und da unzweifelhafte Anklänge an die Art des Meisters verraten,
jedoch an Qualität ziemlich verschieden
sind, dürften im allgemeinen als Werk-
stattarbeiten betrachtet werden."
Im Zusammenhang mit der Nikolaus-
von-Leyen-Frage glaube ich nun ein
in Ungarn befindliches hervorragendes
Kunstwerk, welches bisher noch nicht
gebührend gewürdigt wurde, heranziehen
zu dürfen. Es ist das in der Kollegiat-
kirche, dem ehemaligen Krönungsdom
zu Pozsony (Preßburg) befindliche Grab-
denkmal des Propstes Georg Schomberg.
Georg Schomberg (Schonberg), öster-
reichischer oder deutscher Abstammung,
apostolischer Protonotar, dann Domherr
von Gran, Propst von Wetzlar, seit r455
Propst von Pozsony, spielte unter den
ungarischen Königen Ladislaus V. und
Mathias Corvinus auch eine politische
_ " Dreger, Baugeschichte der k. k. Hofburg in Wien
[i Abb. 18. Gasthausschild „Zum Tiger", (Österreichische Kunsnopographie, Band XIV), Wien, 1914,
', Paradeisergasse Nr. 5 in Klagenfurt S. 22 H.