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Volltext: Monatszeitschrift V (1902 / Heft 5)

 
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Slavisches Evangeliar (cod. slav. 7; 
Anwendung der Kapitalbuchstaben erinnern an die besten Zeiten abend- 
ländischer Schreibkunst. Ein Musterbeispiel bildet das berühmte Psalterium 
Karls des Grossen (cod. 1861). Von der verschwenderischen Pracht, mit der 
das ganz in Goldschrift hergestellte Manuskript ausgestattet ist, gibt die 
Reproduktion nur eine unvollkommene Vorstellung. 
Sehr frühe Pflegestätten dieser Renaissance der Buchmalerei finden sich 
auf dem altromanischen linksrheinischen Boden (Tours, Rheims, Orleans, 
St. Denis, Metz). In Süddeutschland haben St. Gallen, Reichenau (Bodensee), 
Fulda, nicht in letzter Linie auch Salzburg hervorragende Schreib- und Mal- 
schulen aufzuweisen. Gerade durch die Einverleibung der wertvollsten Hand- 
schriften der alten Salzburger Bücherei ist die I-Iofbibliothek in der Lage, 
gewisse Einflüsse vor Augen zu führen, die sich bei der Entwicklung der 
zentraleuropäischen Miniierkunst geltend gemacht haben: wir meinen die Ein- 
wirkung des irisch-angelsächsischen Stils. Ein von Cuthbert (Cutbercht) im 
VIII. Jahrhundert geschriebenes Evangeliar (cod. 1224) zeigt angelsächsische 
Schrift und gewisse charakteristische Momente des irisch-angelsächsischen 
Stiles, Flechtwerk, in seltsam geformte Tierköpfe auslaufenden Zierat als 
omamentalen Schmuck, wie die mitgeteilten Proben, die Initiale IN und 
das den Evangelisten Marcus darstellende Vollbild, dartun.
	        
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