ungsbücher auf die
allegorischenRornane
ausübten. Noch deut-
licher ist die Ver-
schmelzung kirch-
licher und profaner
Vorwürfe bei den Bil-
dem des „Breviari
d' amor" wahrzuneh-
men, die, wie bereits
bemerkt, einen inte-
grierenden Teil des
Textes darstellen.
Von dem „Baum der
Liebe"sprechend,be-
merkt Matfre Ermen-
gau ausdrücklich:
„Der Baum, den ihr
hier abgemalt seht,
heisstBaum derLiebe
undwurdedargestellt,
um die Natur der Lie-
be,ihre4Arten. . . . .
zu zeigen." Wie der
Verfasser auchbei der
BeschreibungderMo-
nate auf die land-
läufige, bildliche Sym-
bolisierung derselben
Rücksichtnimmt,wird
noch später gezeigt
werden. Die göttliche Liebe erscheint als Urquell alles Irdischen dargestellt; an
der Hand dieses Leitmotiveswird eine gemeinverständliche Übersicht über alles
Wissenswerte auch unter speziellerBerücksichtigungderNaturwissenschaften
gegeben. Von diesem Gesichtspunkte aus sinddie ausdenbeidenWienerExem-
plaren (cod. 2563, im Jahre 1354 zu Toulouse geschrieben undgemalt, und cod.
2583, gleichfalls aus dem XIV. Jahrhundert) reproduzierten Bilder: „Kreuzi-
gung" und „Die Obliegenheiten der Engel", aufzufassen und zu erklären. Das
Vollbild aus der I-Iandschriftz 56 3, beiwelchem derfür die französischeMiniatur-
malerei charakteristische Schachbrettfond zu besonderer Geltung gelangt,
zeigt in den Eckrnedaillons Szenen aus der biblischen Geschichte: Mariae
Verkündigung und Heimsuchung (oben), Geburt Christi und Verkündigung
derselben an die Hirten (unten); neben dem Gekreuzigten Maria und Johannes,
ganz oben Sonne und Mond. Ähnlich wie auf dem gegenüberstehenden hier
i. 2 ' ÄLV __.; .;' _
Gebetbuch (cod. x'855),januarbild aus dem Kalender