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Full text: Monatszeitschrift V (1902 / Heft 6 und 7)

nicht reproduzier- 
ten Bilde, das den 
„thronenden Chri- 
stus" darstellt, sehen 
wir im Rahmen Engel 
mit Rauchfässern und 
Kerzen. Eine die 
kirchliche Lehre zur 
Nutzanwendung im 
profanen Leben ver- 
wertende Encyklo- 
pädie zieht eben auch 
die kirchliche Illu- 
stration zu ihren 
Zwecken heran, und 
zwar hier, wie aus- 
drücklich hervorge- 
hoben wird, unter be- 
stimmten Hinweisen 
auf die Arbeit des 
Miniators. In ge- 
wissem Sinne ergänzt 
den Text noch die 
zweite hier repro- 
duzierte Abbildung: 
Obliegenheiten der 
Engel (provencalisch: 
Estoria dels officis 
dels angels), Stär- . , . 
kung dgs Bedfäng-ten Gebetbuch (cod. 1855), Septemberbild aus dem Kalender 
(Langels conforta A 
lome trebalhat, mit der Legende im Felde: aias en dieu esperansa), Speisung 
(Langels aporta vianda al sant home), Verkündigung (mit der Legende Ave 
Maria gratia), Einführung ins Paradies. Kunsthistorisch bemerkenswert ist 
die Ähnlichkeit mit den gemalten Glasfenstem der Kirchen, die hier noch 
sinnfälliger entgegentritt, als in der altfranzösischen Bilderbibel. Fast scheint 
es, als 0b die Umrahmung (Bleieinfassung der Fenster) angedeutet wäre. 
Die staunenswerten Fortschritte, welche die französische Buchmalerei 
bei Illustrierung von Devotionswerken gemacht hat, vergegenwärtigt kein 
Manuskript besser, als ein gewiss noch aus dem Beginne des XV. Jahr- 
hunderts stammendes lateinisch-französisches Gebetbuch (cod. 1855). Das 
bei Darstellung einer Totenmesse auf dem Katafalk angebrachte Wappen: 
3 Lilien auf goldenem Felde, weist darauf hin, dass die Prachthandschrift 
für ein Mitglied der königlichen Familie hergestellt wurde. An Feinheit, 
Ä. A) _ 
55 
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