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zur Verfügung
stellen konnte. Die
auf den breiten
oberen Borten des
Zeltes befindliche ,
Inschrift enthält
freilich nur kon-
ventionelle Zei-
chen und man kann
sich die Mühe er-
sparen, ihnen einen
Sinn abzugewin-
nen; dasselbe gilt
auch von andern
Inschriften auf Zel-
ten und Draperien,
die sich in der
Rene - Handschrift
und auch in dem
ihr, wie wir gleich
sehenwerden,nahe-
stehenden Teseide-
Manuskript finden.
Treue Wiedergabe
der Inschriften
findet sich aber
dann, wenn sie aus
dem Texte der '
Dichtung selbst
wiederholtsind, wie
zum Beispiel auf
dem Stein der Fon-
taine de la fortune.
Eindringliche realistische Naturbehandlung und ausdrucksvolle Dar-
stellung des Gegenständlichen, das Vermögen, Zauber und Seele der Natur
zu erfassen, die eigenartigsten Lichteffekte in staunenswerter Anschaulich-
keit wiederzugeben, das war eine Kunst, die wir um die Mitte des
XV. Jahrhunderts namentlich in den Niederlanden und am burgundischen
Hofe liebevoll gepflegt und hoch entwickelt finden. Als erste Meister
derselben kennen wir die Brüder Eyck und die bedeutenden Vertreter ihrer
Schule. Indem sowohl Waagen wie auch Eduard Chmelarz, der unserer Bilder-
handschrift eine eingehende Erläuterung gewidmet hat (jahrbuch a. a. 0.),
die Miniaturen derselben mit spezieller Rücksicht auf den in ihnen zutage
tretenden Realismus jener Schule zuweisen, bemerken sie übereinstimmend,
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Teseide (cod. 26x7)
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