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sind auf der oberen Leiste
des Titelblattes zu lesen -
erscheinen durchwegs als die
typischen mittelalterlichen
Ritter, zum Teil in goldnen,
zum Teil in stählernen Re-
naissanceharnischen; Iulius
Caesar und Karl der Grosse
tragen eine völlig ähnlich
gearbeitete Kaiserkrone.
Noch charakteristischer ist
der Umstand, dass an der
Basis auch die Wappen der
neun Helden angebracht
werden, die, abgesehen von
dem Gottfrieds, natürlich
freiem Spiele der Erfindung
ihre Entstehung danken.
Besonders ausgezeichnete
Stellung nimmt der gefeierte
Nationalheld, Bertrand du
Guesclin, der den neun
Tapferen als Zehnter hinzu-
gefügt wird, ein. Er steht,
mit einem dunklen Stahl-
harnisch angetan, vereinzelt
auf dem ganz in französischer
Manier verzierten Rande; . . . _- ,_ .-
die Linke hält einen Schild, "0""1"Sa"imsß(w4-27ßß)
der einen Doppeladler zeigt,
während auf dem Spruchbande des Speeres in der Rechten des Helden sein
Name in goldnen Buchstaben prangt. In der InitialeP bemerkt man als Füllung
das Wappen der Montmorencys. Die Bildchen auf dem unteren Rande
verewigen den Verfasser des Werkes, was ja angesichts des grossen
Umfanges der Arbeit nur recht und billig ist. Links Mamerot bei der Arbeit,
rechts die Übergabe des Buches an Laval (vgl. Waagen II, 78 f.).
Die für die Auffassung des Mittelalters charakteristischen Illustrationen
der „Neuf Preux" leiten vortrefflich zu den Schildereien über, mit denen die
Übersetzungen von Werken der antiken Literatur geschmückt wurden. Wir
legen hier zwei Proben vor: Eine, die sich als Denkmal echt französischer
Schule der Miniaturmalerei charakterisiert, und eine andere, die, obwohl auf
französischem Boden entstanden, deutlich fremde Einflüsse aufweist.
Typisch-nationales Gepräge zeigen die grossen Bilder, welche den einzelnen
Buchanfängen einer französischen Übersetzung der von Flavius Iosephus